- 339 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Bei der Planung einer schülerzentrierten Integration der digitalen Musiktechnologie in den Angebotskanon einer Musikschule empfiehlt sich die Abkehr von betonter "Keyboardlastigkeit" des MIDI-Equipments zugunsten unterschiedlicher Instrumentalisten.

Dazu benötigt man beispielsweise MIDI-Wandler für Bläser, "Drumtriggering" über Kontaktmikrophone oder Drumpads/Schlagzeuge, Gitarrensynthesizer, Pitch-to-MIDI-Converter als Brücke zwischen menschlicher Stimme und der MIDI-Steuerung. Alternative MIDI-Controller gestatten den Zugriff von unterschiedlichen Instrumentalisten auf zentrale MIDI-Einheiten wie Computer, Software und Sampler und deren Potential.

Eine allgemein verbindliche Aussage, welche Instrumente grundsätzlich für die MIDI-Ausstattung einer Musikschule geeignet sind, kann man allgemein nicht treffen, sieht man einmal von den "Gattungen" Computer, Sequencer, Notendruckprogramm und Multimode-Keyboard ab.

Inkompatibilitäten im MIDI- und Computersektor schränken den Gebrauch bereits vorhandener Systeme im Musikschulbereich ein. Erfahrungswerte, die zwischen Musikschulen ausgetauscht und detailliert in ein gemeinsames Curriculum eingebaut werden könnten, werden durch zu große Unterschiede bei Geräten und Programmen erschwert.

MIDI-standard-file-gespeicherte Daten, die den Austausch von aktuellen Playbacktiteln unterschiedlicher Anbieter auf verschiedenen Sequencer- und Hardwareebenen ermöglichen sollen, sind oft in Ermangelung gleicher Kanal-, Instrumentenklang- und Schlagzeugbelegungen einzelner Tasten nicht General-MIDI-fähiger Instrumente unbrauchbar.

Die daraus resultierende Idee, alle Musikschulen ausschließlich mit standard-file-kompatiblen GM- (oder GS-)Geräten auszustatten, würde wiederum den kreativen Umgang mit selbstprogrammierten Klängen verhindern.

Eine flächendeckende und arbeitsökonomische Entwicklung des Einsatzes von MIDI und Computer im Musikschulunterricht ist also immer noch durch fehlende Standards bei den "Grund"-geräten und -programmen erschwert.

Demgegenüber bietet gerade die Vielfalt experimenteller Möglichkeiten mancher nicht standardisierter MIDI-Elemente ein hohes kreatives Potential, das man pädagogisch umsetzen könnte.



Primäre Anwendungen von MIDI-Technologie an der Musikschule


Kleine MIDI-Setups in Verbindung mit Computer und Software lassen sich bereits ohne ausgefeilte MIDI-spezifische Musikschulkonzepte für die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts nutzen.


     Der Softwaresequencer:

     Für die Aufnahme und Wiedergabe von MIDI-Events eignet er sich an der      Musikschule bei folgenden Aufgaben:


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