- 332 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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methodisches Vorgehen seines Lehrers in den Programmfunktionen wiederfinden würde.



3. Welche Strategien bieten Programme den Benutzern?


Grundsätzlich lassen sich die Funktionen von Lernprogrammen in zwei Kategorien einteilen:

-     Tutorials (Information, Angebot von Lernwegen),

-     Drill & Practice (Programm als reiner Übepartner).


Ein Beispiel für Drill & Practice sahen wir am Beispiel von "Pan". Hier wird vorausgesetzt, daß der Übende die theoretischen Hintergründe bereits beherrscht. Gegebenenfalls gibt das Handbuch ihm einige Informationen. Diese sollten sich sinnvollerweise auf terminologische Klarstellungen beschränken, da ein echter Informationskurs oder gar eine methodisch aufgebaute Lerneinheit eine ganz eigene Struktur und einen Umfang haben müßte, der nicht in ein Handbuch zu einem Programm gehört.

Eine Tutorial-Konzeption zeigen die Programme des "Computerkollegs Musik" der CAMI-Group der Universität Osnabrück. Es handelt sich um eine Programmsammlung, in der verschiedene Themen aus der Musiklehre und Musiktheorie in jeweils einem Kurs, gemischt aus Tutorial, Lese- und Hörübung, behandelt werden. Ich zeige Ihnen ein Programm aus dieser Sammlung, "Tanzrhythmen", in einer Vorabversion.      

Hier wurden einige Funktionen aus dem Programm "Tanzrhythmen" der Programmsammlung "Computerkolleg Musik - Gehörbildungkurse" vorgeführt.


Zunächst fällt das methodische Vorgehen auf: der Benutzer wird gewissermaßen bei der Hand genommen und durch den Kurs geführt. Er hat die Wahl zwischen


-     Hintergrundinformation (Programm als Geschichtsbuch),

-     Information direkt zu den Aufgaben (Programm als "klingendes Lexikon"),

-     Höraufgaben (Programm als Übepartner).

 

Auch diese Programmstrategie hat Vorzüge und Nachteile. Die Funktion des "klingenden Lexikons", in dem der Benutzer sich die zu lernenden Tanzrhythmen im Notenbild ansehen und gleichzeitig in einem Musikbeispiel anhören kann, kann kein Buch leisten. Dagegen ist eine Programmarchitektur mit vielen Verzweigungsmöglichkeiten unter Umständen für Übersicht und Arbeitstempo hinderlich; hier ist ein Buch einfacher zu handhaben.

Leicht werden auch die Anforderungen eines Informationsteils (Tutorial) und eines Lehrgangs verwechselt. Jeder Pädagoge weiß, daß die Information über einen Stoff nur einen Teil des Unterrichts ausmacht. Pädagogik (Wer ist der Mensch, der mir da


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