- 33 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
  Erste Seite (3) Vorherige Seite (32)Nächste Seite (34) Letzte Seite (381)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 


Herausforderung als ihren Bedürfnissen gemäß erkennen und annehmen. Gehen wir dieser Vermutung nach.



Mediengeschichte


Im März 1935 wird in Deutschland der erste reguläre Fernsehdienst eingerichtet. England, Frankreich und die USA ziehen nach. Der eigentliche Siegeszug des neuen Mediums setzt dann nach Kriegsende ein; er stützt sich auf rezente Erfindungen, die die Konservierung von Bildern und Tönen zugleich möglich machen und damit extensive Programmierung erlauben. In Deutschland nimmt das Fernsehen 1950 von Hamburg aus einen zweiten Anlauf. Im März 1953 wird das Gemeinschaftsprogramm der ARD institutionalisiert. Ihm erwächst ab April 1963 in den Sendungen des zentral verwalteten Zweiten Deutschen Fernsehens eine Konkurrenz, die (im Schoße der ARD) die Entstehung regionaler Dritter Programme beschleunigt. Diese dritten Programme dienen insgeheim dazu, das Hauptprogramm von problembeladenen Beiträgen zu entlasten; nach außen bekommen sie den Auftrag, gezielt "qualifizierte Minderheiten" anzusprechen, lies: kulturell interessierte Kreise, Bildungsbürgertum, Intellektuelle, die bisher vom Fernsehen nichts wissen wollten. Das macht sie, die Programme, neu-gierig.



Technologiegeschichte


Die in den fünfziger Jahren entwickelten elektronischen Aufzeichnungs- und Fertigungsverfahren haben sich im Fernsehen überall da bewährt, wo bis ins Detail vorausgeplant werden konnte. Sowie Unvorhersehbares ins Spiel kam, störte ihre Schwerfälligkeit (man bedenke, daß ein einziger Bild+Ton-Schnitt am vierzölligen Videoband noch 1965 rund 20' in Anspruch nimmt!). Kompliziertere Projekte werden deshalb nach wie vor als Filme gedreht mit allem Komfort, der unter anderem darin besteht, daß hinterher am Schneidetisch Bilder und Töne auf getrennten Trägern einzeln bearbeitet und nach Belieben zueinander in Beziehung gesetzt werden können.



Musikgeschichte


Der jüngsten Musik sind derweil Parameter ins Blickfeld gerückt, die bis dahin unbeachtet geblieben waren. Vermittelt einerseits durch den Versuch, über die integrale serielle Vorordnung des musikalischen Materials sämtliche Aspekte des Tonsatzes in den Griff zu bekommen, andererseits durch die Aufwertung des Interpreten, die die Einbeziehung des Zufalls zwingend mit sich gebracht hatte, wurden von einigen


Erste Seite (3) Vorherige Seite (32)Nächste Seite (34) Letzte Seite (381)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 33 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II