- 329 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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     situativen Leistungsblockaden, die durch den unterschwelligen Streß einer dauernden      Beobachtung und schweigenden Beurteilung durch die Gruppe ausgelöst werden.

-     Häufig wird das Computerstudio für "Crash"-Kurse benutzt, etwa vor Prüfungen, oder      von Schülern der Vorbereitungsklassen für die Aufnahmeprüfung, also wenn konkrete      Anforderungen unmittelbar bevorstehen.



Komplexität des Übungsgegenstands und Programmalgorithmus


Gute Chancen bei voraussetzungslosen Benutzern haben also Programme, die sich auf wenige Funktionen beschränken und eine unmittelbar anmutende Oberfläche zeigen. Ein Beispiel für das voraussetzungslose Einsteigen ("einschalten und los") bietet das Programm "Pan". Es gibt hier nur eine Hauptseite, die ansprechend gestaltet ist, und kein Gewirr von überlappenden Fenstern oder Menu-Verzweigungen.      

An dieser Stelle folgten Vorführungen der Programmteile "Akkorde hören"

 und "Akkorde spielen" des Programms "Pan".

 

"Pan" akzeptiert keine sinnvollen Erweiterungen oder beliebige Umkehrungen bei Bestimmung der Jazzakkorde; manche Akkorde benötigen den Grundton, um als richtig akzeptiert zu werden, andere nicht. Am Beispiel von "Pan" lernen wir die Probleme kennen, die Programme mit komplexen Stoffgebieten haben. Welche Aufgabenbereiche kann man überhaupt Computerprogrammen übertragen?

Das grundlegende Modell der "Multilateralen Assoziation" ist sicher zu komplex und von individuellen Faktoren abhängig, als das man einem Computerprogramm die Aufsicht darüber übertragen könnte. Ein Computer ist bekanntlich ein Wesen, das sein Dasein nach dem behavioristischen Modell fristet: auf bestimmte Reize (Inputs) erfolgen bestimmte Reaktionen (Outputs), und zwar in der traditionellen sequentiellen Prozessorarchitektur immer nur eine Reaktion auf einmal. Von einer Computerarchitektur, die der Struktur des menschlichen Gehirns entspricht, sind wir noch weit entfernt.

Computerunterstützes Lernen, das diese Input-Output-Struktur benutzt, muß mit einer einfach strukturierten Lehrerantwort leben. Die eingegebene Antwort ist richtig oder falsch; eine Reaktion des lebendigen Lehrers, der aus einer sachlich falschen oder ungenügenden Antwort den richtigen Ansatz oder auch fehlgeleitete Regelschlüsse des Schülers erkennt, ist mit einfachen Programmalgorithmen nicht möglich. Eine Abstufung von Antworten zwischen ja und nein ist mit einem multiple-choice-Angebot möglich, doch hier gerät man als Programmautor leicht in unübersehbare Möglichkeiten von Interpretationen der Antwort und angemessenen Reaktionen des Programms.

Besser stehen die Chancen des Computers, wenn bestimmte regelgeleitete Vorgänge gefordert sind, die wiederholbar sein sollen, wenn es also um das trainingsartige Bilden von Komplexen aus einfachen Einzelbausteinen geht. Es hängt also stark


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