- 296 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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sie für jene eingerichtet wurde, die sich mit Musik als Element kultureller Allgemeinbildung vertraut machen wollen.


Es folgt eine Liste der für 1907/08 vorgesehenen Werke,     

Frühe Beiträge zum Musikhören - Mary Agnes Langdale, Stewart Macpherson - 1908 - Übertr. u. kommentiert von Walter Heise, hrsg. von R. Schmitt-Thomas, Frankfurt/M.

 (= MPZ Quellen-Schriften 19) und Osnabrück 1990, S. 19f.

Die Liste enthält Klavierwerke von Bach (The Well Tempered Clavichord !), Händel, Beethoven (op.13), Schubert, Chopin, Schumann; Lieder von Schubert, Mendelssohn und Schumann; Kammermusik,

 Sinfonik, Opernouvertüren von Haydn, Mozart, Beethoven, Weber, Mendelssohn, Wagner.


bei deren Wiedergabe zunehmend nicht nur begabte Lehrer, sondern auch Reproduktionsgeräte beteiligt gewesen sein dürften.

In England regte Mary Agnes Langdale     

Mary Agnes Langdale (1877-1917) schloß an der RAM London 1907 ein Klavier-Studium ab. Sie gehörte zu einer von Stewart Macpherson initiierten Arbeitsgruppe, aus der 1908 The Music Teachers' Association hervorging. - Vgl. das Nachwort zu der unter Anm. 11 genannten Schrift.


zu weitergehenden Arbeiten an. Kritischer Ausgangspunkt war der um die Jahrhundertwende übliche Musikunterricht in höheren Schulen.     

Besonders in höheren Mädchenschulen für die Oberschicht, die um diese Zeit als

 Gegenstück zurtraditionsreichen Public School gegründet wurden,

 gehörte Instrumentalunterricht zum Lehrangebot.


Hierzu Mary Langdale:


(...) solange wir fortfahren, unsere Jungen und Mädchen das Spielen und Singen zu lehren, ohne ihnen eine grundlegende Unterweisung in vitalen Sachverhalten der Musik zu geben, erteilen wir ihnen einfach einen möglicherweise nützlichen Kurs in Finger- und Handgymnastik - gelegentlich mit einem gewissen Anteil emotionaler Entwicklung. Aber wir bilden sie nicht zu intelligenten Hörern aus oder setzen sie nicht in den Stand, in ihrem späteren Leben ausgedehnt Bekanntschaft mit jener großen Musikliteratur zu machen, die allen offenstehen sollte.

a.a.O., S. 8


Stewart Macpherson,

Zu Stewart Macpherson vgl. das Nachwort zu der unter Anm. 11 genannten Schrift


der die Anregung seiner Schülerin aufnahm, schrieb in den folgenden Jahren mehrere Aufsätze und Bücher zu diesem Thema. Schon ein erster Aufsatz aus dem Jahre 1908 nimmt die Frage musiktechnischer Medien ganz vorurteilsfrei auf:


Nein! was wir brauchen ist musikalische Bildung. Das Pianola bietet eine weit bessere Leistung, als die Masse der Schulmädchen je zu erreichen hoffen kann,


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