- 154 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Flexibler ist eine Codierung der zusätzlichen Informationen mit sogenannten SysEx-Daten (System Exclusive Daten). In der Spezifikation ist schon eine Identifikationsnummer für eine wissenschaftliche Verwendung vorgesehen. Für eine längerfristige Nutzung ist die Erteilung einer eigenen Nummer durch die IMA (Int. MIDI Association) unumgänglich.

Die SysEx-Daten sind u.a. zur Übermittlung herstellerspezifischer Informationen gedacht. Beginn und Ende dieser Daten sind definiert, die interne Struktur ist Sache des Herstellers. Hier ließen sich zusätzliche Informationen codieren, ohne das die "Verständlichkeit" des Codes für andere Programme darunter leidet.

Neben einem Grundkanon von Informationen ermöglicht die offene Struktur der Erweiterung ohne Schwierigkeiten die Integration von weiteren Informationen. Dies kann bis zur Codierung von Texten, Bildern oder Sampledaten reichen.

siehe vorläufige EXM-Spezifikation


Diese Erweiterungen können natürlich nur von geeigneter Software verarbeitet werden. Die Informationen des zugrunde liegende Standard-MIDI-Files bleiben dennoch für andere Programme lesbar.

Für die interne Darstellung im Rechner ist die sequentiell orientierte Darstellung der Daten nicht optimal.

Wie in der MIDI Files Spezifikation definiert, werden die einzelnen Spuren (tracks) nacheinander gespeichert. Als Zeitmarke wird jedes Ereignis (Event) mit der Differenzzeit (Deltazeit) versehen, die seit dem letzten Ereignis auf dieser Spur vergangen ist. Die Bestimmung zeitlich paralleler Ereignisse in verschiedenen Spuren (z.B. Akkorde) erfordert das Durchsuchen aller beteiligten Spuren von Anfang an, um die jeweilige absolute Einsatzzeit eines Events herauszufinden. Zudem sind Notentexte nicht kontextfrei. Die aktuelle Taktart, Vortragsanweisung und Vorzeichnung werden an anderer Stelle in der Partitur festgelegt. Bei einem direkten Zugriff auf ein beliebiges Event ist so der "Zustand" dieses Events nicht direkt ablesbar.

Die sequentielle Abarbeitung in externem Format sollte daher einer Datenstruktur weichen, die möglichst kontextfrei ist und die hierarchische Struktur der zugrunde liegende Daten wiedergibt.



4. Anwendungsgebiete


Spätestens jetzt erhebt sich die Frage: Wozu die Codierung musikalischer Informationen?

Zur Verwendung des Computers wurden in der Vergangenheit vor allem im angloamerikanischen Sprachraum verschiedene Analysemethoden entwickelt (Set-theory, Grammars etc.), die hierzulande eher selten angewendet werden.


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