- 153 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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bzw. der Lochkarten ausgehen. Da immer nur die interessierenden Teilaspekte codiert wurden, ist für fast jedes Projekt ein spezifischer eigener Code

Beispiele sind Plaine and Easy Code, Mustran, Antoc, ESAC, Alma, Alpha, u.a.  


entwickelt worden.

Als einziger "universeller" Code hat DARMS eine weitere Verbreitung gefunden. Seit einigen Jahren wird in den USA an einem universellen Code (SMDL)

SMDL (Standard Music Description Language) ist zur Zeit in Entwicklung unter der Projekt- Nummer (ISO/IEC 10744) der International Standards Organization.


gearbeitet, der angelehnt ist an die SGML (Standard Generalized Markup Language).

Entfällt die direkte Eingabe über die Tastatur und ist die interne Struktur der Codierung für den Anwender nicht mehr sichtbar, ist eine mnemonische Kopplung zwischen Eingabe und Bedeutung nicht mehr nötig. Ein Beispiel für so einen nicht "textorientierten Code" ist das Standard-MIDI-File-Format.

Die fehlende Abgeschlossenheit des Zeichensatzes, verschiedenste Notierungssysteme, die unterschiedlichen Anwendungsgebiete und Anforderungen erschweren die Definition einer allgemeingültigen Codierung, zumal, wenn sie die internen Beziehungen und hierarchischen Ordnungen der einzelnen Konstituenten abbilden soll.



3. Extended Standard-MIDI-File


Prinzipiell können eine Reihe von Codierungen benutzt werden, um die gestellten Anforderungen zu erfüllen. Eine Möglichkeit wäre die Verwendung eines Codes, der abwärtskompatibel zum Standard-MIDI-File-Format ist und zusätzlich den Anforderungen einer musikwissenschaftlichen Anwendung genügt. Unter Berücksichtigung der Zielgruppe und zugunsten einer breiten Verwendungsmöglichkeit bietet sich die Codierung in einem Format an, das eine Nutzung vorhandener Software und Hardware ermöglicht. Das MIDI-Standard-File-Format kann von fast allen kommerziellen Musiksoftwareprogrammen verarbeitet werden. Als "zeitlich fixierte" Performancedaten stehen einer musikwissenschaftlichen Nutzung verschiedene Dinge entgegen (Vollständigkeit, Partiturabbild ...), die eine Erweiterung des Codes unumgänglich machen.

Zur Codierung nicht performance-orientierter Daten (Taktart, Texte, Stimmenbezeichnungen) sind sogenannte Meta-Events vorgesehen. Deren Anzahl und Möglichkeiten reichen aber für viele musikwissenschaftliche Anwendungen nicht aus. Es gibt daher verschiedene Vorschläge, diese Datenart zu erweitern.

K. Nordli, Proposal for Extensions to MIDI-Files, Oslo 1990 (Manuskript)


Nach Vorgaben der Spezifikation sollten Programme, die dieses Format verwenden, unbekannte Daten ignorieren können und daher "immun" gegenüber neuen Meta-Events sein. In der Praxis ist dies leider oft Wunschdenken. Zusätzlich ignorieren viele Musikprogramme einen Großteil der heute definierten Meta-Events.


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