- 59 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Manche Synthesizer-Filter verfügen noch über weitere wichtige Eigen-
schaften.

Häufig kann man zusätzlich noch eine Überhöhung der Filterkurve im
Bereich der Eckfrequenz erreichen, so daß alle Frequenzen, die direkt beim
Einsatzpunkt des Filters liegen, mehr oder weniger stark angehoben werden.

Diese Filtereigenschaft nennt man Q-Faktor oder Resonanzeffekt (engl.
Resonance, Emphasis, Regeneration, Peak, Feedback). Es handelt sich um
eine (elektrische) Rückkopplung in der Filterschaltung, die im Bereich der
Eckfrequenz zur Verstärkung der dortigen Frequenzen führt (Abb. 37).

Der Verstärkungsgrad läßt sich normalerweise mit dem Resonanzregler
beeinflussen. Es ist vorteilhaft, nach Erhöhung des Q-Faktors versuchsweise
auch die Eckfrequenz mehrfach zu verändern, da die entstehenden Klang-
wirkungen dann deutlicher bemerkt und ausgewählt werden können.

Hier kommt noch ein weiteres Phänomen ins Spiel. Wird eine starke An-
hebung des Q-Faktors eingestellt, führt die Rückkopplung im Filter schließ-
lich dazu, daß es zu schwingen beginnt (Selbstoszillation, engl. Self Oscilla-
tion). In diesem Fall handelt es sich also nicht mehr um ein Filter, sondern
um einen Oszillator, genauer, um einen Sinusoszillator, denn die entste-
hende Schwingung ist ein sehr sauberer Sinuston. Seine Frequenz wird mit
dem Eckfrequenz-Regler (,Fc') eingestellt (Abb. 38).


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