- 60 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Da das schwingende Soundlab-Filter normalerweise sehr frequenzstabil
ist und die Steuerung der Frequenz sehr präzise arbeitet, kann es über weite
Bereiche als Sinusoszillator genutzt werden.

Mit dem Erwerb eines schwingungsfähigen Filters erhält man also gleich-
zeitig noch einen weiteren Sinusgenerator, der - mit kleinen Einschränkun-
gen - auch zum Melodiespiel herangezogen werden kann.

Eine interessante Anwendung des Resonanzeffekts ist die Betonung der
einzelnen Obertöne einer komplexeren Schwingung.

Hebt man den Q-Faktor an (Q-Faktor-Regler aufdrehen bis kurz vor dem
Punkt der Filteroszillation; das Filter darf nicht schwingen!), dann können
die Obertöne eines beliebigen Klangs durch Verändern der Eckfrequenz
(Cut-Off-Frequency-Regler; Fc) überdeutlich hörbar gemacht werden. Dieser
Effekt (gelegentlich als Overtone-Scanning bezeichnet) gleicht einer Hörlupe,
die über das Klangspektrum eines Tons bewegt wird.

Versuchsbeispiel Nr. 13: Die Filterung externer Klangquellen

Gibt man auf den Audioeingang des Filters einen Instrumental- oder Vokal-
klang (über Mikrophon oder durch Direktanschluß elektronischer oder elek-
troakustischer Instrumente wie E-Orgel oder E-Gitarre), so sind selbstver-
ständlich auch diese Klänge durch alle Filterarten beeinflußbar, es lassen
sich die jeweiligen Obertöne in der beschriebenen Art hervorheben, usw. usf.
Die damit möglichen Klangeffekte, etwa die Filterung eines Klavierklangs
mit einem Hochpaß, können hier nicht adäquat beschrieben werden. Es
würde den Rahmen jeder Beschreibung sprengen.

Auch die mit einem digitalen Klangspeicher aufgenommenen Klänge
können natürlich mit einem Filter weiterverarbeitet werden.

Allerdings enthält das Digital Sound Memory (DSM) des Soundlab-Sy-
stems bereits einen eigenen Tiefpaßfilter, so daß zumindest einige Anwen-
dungsbereiche des ,normalen' Filtermodus entfallen. Jedoch kann z. B. eine
Hoch- oder Bandpaßfilterung des digital gespeicherten Klangs durchaus wei-
tere interessante Klangeffekte mit sich bringen (Abb. 39).


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