Bandpaß- und Sperrfilter haben logischerweise zwei derartige Eckfre-
quenzen. (Diese sind aufgrund schaltungstechnischer Bedingungen beim
Soundlab-Filter nicht unabhängig voneinander beeinflußbar. Sollte dies ein-
mal erwünscht sein, müssen zwei Filter - eins als Hoch-, das andere als Tief-
paßfilter betrieben - hintereinandergeschaltet werden. Eine derartige Kom-
bination eröffnet sehr wirkungsvolle Klangvariationen.)

Die Steilheit der Unterdrückung ist bei verschiedenen Filterkonstruktio-
nen unterschiedlich. Das die Unterdrückung quasi schlagartig einsetzt, ist
technisch noch nicht realisierbar. Anders ausgedrückt: die Wirkung des Fil-
ters setzt mehr oder weniger stark ein. Wie stark die Dämpfung ab der einge-
stellten Eckfrequenz einsetzt, hängt also von der Flankensteilheit eines Fil-
ters ab, die in dB (Dezibel) pro Oktave angegeben wird. Die dB-Skala gibt
ein bestimmtes Verhältnis der Dämpfung im Bereich einer Oktave an. Je grö-
ßer der dB-Wert, desto steilflankiger arbeitet das Filter (Abb. 36).

Das (technisch) "ideale" Filter würde durch eine senkrecht stehende
Flanke gekennzeichnet sein. Allerdings ist die Flankensteilheit nicht allein
mit der Qualität eines Filters hinsichtlich der musikalischen Wirkung gleich-
zusetzen. Hier müßten noch andere Kriterien, wie z. B. die Schnelligkeit
eines Filters bei der Veränderung der Eckfrequenz sowie die Größe der Ver-
zerrungs- oder Rauschanteile, berücksichtigt werden.

Beim Filter des Soundlab-Synthesizers beträgt die Flankensteilheit für
den Tiefpaß - 18 dB/Okt., für den Hochpaß - 12 dB/Okt., für Bandpaß und
Sperrfilter - 6 db/Okt.