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Untersuchungen zum musikalischen Schrifterwerb – das Computerkolleg Musik in der Grundschule

Bernhard Müßgens und Tillman Weyde

Bei gezieltem Einsatz führt die Arbeit mit Computern zu neuen Unterrichtsformen und -methoden, bis hin zu einem neuen Lehrverständnis. Dass dabei Selbständigkeit und Teamorientierung gefördert werden, ist fast selbstverständlich. Nicht zu vergessen ist auch die Möglichkeit zur Binnendifferenzierung im Sinn einer Individualisierung des Arbeitstempos und der Art des Lernens jedes Einzelnen. (...) Aus diesem Grund sollen EDV-Ausstattungen nicht nur im eigens dafür eingerichteten Computerraum zur Verfügung stehen, sondern sukzessive auch in Klassenzimmern.

Monika Hohlmeier, Staatsministerin für Unterricht und Kultus in Bayern
(Focus, Heft 44/Oktober 1999, S. 78)

Ein Unfug ist es, die Arbeit mit dem Computer an den Grundschulen einzuführen. Hier wäre der Gebrauch des Computers geradezu dysfunktional, er würde den späteren sinnvollen Umgang mit dieser Technologie gerade zerstören. Kinder lernen und denken intuitiv, ganzheitlich, und es ist notwendig, gerade diese Fähigkeiten zu fördern. Der Computer arbeitet dagegen analytisch und algorithmisch.

Gernot Böhme, Professor für Philosophie an der TU Darmstadt
(Focus, Heft 44/Oktober 1999, S. 78)

Seit September 1998 sammelt eine Arbeitsgruppe der Forschungsstelle für Musik- und Medientechnologie an der Universität Osnabrück Erfahrungen beim Computereinsatz im Musikunterricht an Grundschulen. Studierende des Fachgebiets Musik/Musikwissenschaft beteiligen sich an der Planung und Durchführung des Unterrichts und an der Entwicklung und Auswertung von Versuchsreihen. Untersucht wird der Einfluss kontinuierlicher Unterweisung in allgemeiner Musiklehre, Gehörbildung und musikalischer Notation auf die kognitive Entwicklung von Kindern im Grundschulalter. Parallel zu den regelmäßigen Musiktests wird die kognitive Entwicklung der Kinder unter Beteiligung des Fachbereichs Psychologie der Universität Osnabrück systematisch beobachtet. Zentrales musikpädagogisches Thema des Projekts ist der musikalische Schrifterwerb. Die traditionelle musikalische Notation hat sich trotz aller Reformversuche im 20. Jahrhundert als kulturübergreifende Schriftsprache durchgesetzt und findet nahezu überall auf der Welt Verwendung. Die Grundschule als Schule für alle Kinder eignet sich besonders dazu, grenzüberschreitend innovative Lernformen zu entwickeln und zu erproben. An Grundschulen erprobte Lernverfahren bewähren sich in der Regel in weiterentwickelter Form


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