5. Ausblick
Ozeanriesen und Schulsysteme besitzen beide ein beängstigendes Beharrungsvermögen
gegenüber Richtungsänderungen.
Deshalb gilt heute wie vor drei Jahren:
„Natürlich ist in den nächsten Jahren ein Musikunterricht möglich, der die
Entwicklungen in den Bereichen Multimedia und Online-Kommunikation
nicht berücksichtigt.“ (Sitter 1996, S. 47)
Wir können viele Pläne und Konzepte entwickeln, wunderschöne Artikel in
Fachzeitschriften verfassen oder Referate auf Kongressen halten: fehlt das Geld und die
Arbeitszeit, ist die Belastung zu hoch, sind andere Themen aktueller, werden wir nur
Luftschlösser ohne Praxisrelevanz produzieren.
Fest steht: wer als Lehrer das Hilfsmittel Computer für seine Vorbereitungstätigkeit
verwendet, wird früher oder später auch die Vorteile des Internets für sich entdecken.
Die Verwendung dieses neuen Kommunikationsmediums im Unterricht wird ganz
pragmatisch vom Verhältnis Aufwand-Nutzen abhängen. Würden Sie einen CD-Spieler
im Unterricht einsetzen, für dessen Nutzung sie sich 2 Wochen vorher eintragen müssen,
der 10 Minuten braucht, bis erstmals eine CD abspielt wird und dann mehrere Male
nicht reproduzierbar seinen Geist aufgibt?
Literatur
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- Sabine Feierabend, Walter Klingler: Jugendliche Medienwelten – Basisdaten aus der
Untersuchung JIM 98 – Jungend. Information, (Multi)-Media, in: Handbuch Medien:
Medienforschung, hrsg. von Horst Dichanz (Bundeszentrale für politische Bildung), Bonn
1998, S. 108–120.
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- Georg Maas (Hrsg.): Musiklernen und neue (Unterrichts-)Technologien,
(=Musikpädagogische Forschung Bd. 16), Essen 1995.
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- Peer Sitter: Musikpädagogik und Internet, in: Musik und Unterricht, Nov. 1996, Heft 41,
S. 45–47.
-
- Lehrplan Musik im Lernbereich der Fächer Kunst, Musik, Textilgestaltung der
Gesamtschule -Entwurf-, Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Juni 1998.
-
- Dieter Beste und Marion Kälke (Hrsg.): Bildung im Netz: auf dem Weg zum virtuellen
Lernen, Düsseldorf 1996.
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- Karl-Jürgen Kemmelmeyer, Jürgen Nykrin (Hrsg.): Spielpläne 9/10, Leipzig 1999, S.
200–201.
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