ment um zu Ergebnissen zu gelangen, die substantielle Vorteile dieser
Vermittlungsform wirksam werden lassen: Die gleichen Probleme treten bei der
Erstellung von Web-Pages ebenfalls auf. Die Übernahme fertiger Kurse aus dem
Internet (meist zur Musiktheorie oder zum Leben von Komponisten) zwingen zur
Verwendung der Begriffe und eines Konzeptes, daß zwangsläufig nicht auf die
Kenntnisse der Lerngruppe und Absichten des Lehrenden abgestimmt sein
kann.
Abzuwarten bleibt ob die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem neuen Medium
zu Ergebnissen kommt, die eine Behandlung und ein Nachvollziehen im Unterricht
sinnvoll erscheinen lassen.
Die Vorauswahl von Webinhalten im Schulnetz (z. B. mit Hilfe eines Proxy-Servers)
oder die Erstellung eigener Webseiten führt in Konsequenz zu einem anderen Aspekt:
dem Musikunterricht durchs Netz oder dem Musik- „Tele-learning“.
Schon existieren Angebote für Internet-Instrumentalunterricht, die vorgeben
individuelle Betreuung und zeitliche und räumliche Flexibilität zu verknüpfen. Aber
auch für allgemeinbildende Schulen ist so ein Internetfernunterricht denkbar:
insbesondere Sonderbereiche wie Zirkus-, Krankenhausschulen, dünnbesiedelte
Gebiete oder schwer erreichbare Gegenden bieten sich für diese Vermittlungsform
an.
Technisch ist es heute schon möglich mit Webcam, Soundkarte, MIDI-Keyboard und
Lautsprecher einen visuellen und akustischen Kontakt herzustellen, der eine
Lehrer/Schüler Interaktion ermöglicht.
4. Anmerkungen zu musikalischen WWW-Formaten
Die im Internet verwendeten Formate zur Speicherung und Übertragung musikalischer
Information sind vielfältig und an unterschiedliche Vorgaben gebunden. Bei digitalen
Audioformaten sind dies u. a. Klangtreue, notwendige Bandbreite, Platzbedarf,
Kompressionsfähigkeit, etc. Bei Internetradio oder Liveübertragungen ergeben sich
andere Prioritäten als beim Bezug von Audiodateien zum Brennen eigener CDs oder der
Analyse und Bearbeitung im Tonstudio.
Zusätzlich müssen in vielen Fällen visuelle (z. B. Noten) und auditive Informationen
miteinander verknüpft und synchronisiert werden. Das ideale Betätigungsfeld von
Computern. Für die wirtschaftlich interessanten Anforderungsprofile existieren mehrere
Formate, die zueinander nicht kompatibel sind. Die gegenwärtige Diskussion um
Formate wie MS-Audio, mpeg, real-audio, quicktime etc. zeigt an, wo Geld im Bereich
der Musik verdient werden kann. Wie viele Plug-Ins für WWW-Browser existieren für
MIDI- und Audiodaten – aber welches Plug-In kann dynamisch Noten darstellen? Als
Musikwissenschaftler oder Musikpädagoge existiert man in einer kommerziellen Nische.
So müssen wir geduldig abwarten welches Audioformat sich durchsetzt und ob es
einen Idealisten gibt, der ein Plug-In zur dynamischen Darstellung von Noten
programmiert.