- 449 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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ment um zu Ergebnissen zu gelangen, die substantielle Vorteile dieser Vermittlungsform wirksam werden lassen: Die gleichen Probleme treten bei der Erstellung von Web-Pages ebenfalls auf. Die Übernahme fertiger Kurse aus dem Internet (meist zur Musiktheorie oder zum Leben von Komponisten) zwingen zur Verwendung der Begriffe und eines Konzeptes, daß zwangsläufig nicht auf die Kenntnisse der Lerngruppe und Absichten des Lehrenden abgestimmt sein kann.

Abzuwarten bleibt ob die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem neuen Medium zu Ergebnissen kommt, die eine Behandlung und ein Nachvollziehen im Unterricht sinnvoll erscheinen lassen.

Die Vorauswahl von Webinhalten im Schulnetz (z. B. mit Hilfe eines Proxy-Servers) oder die Erstellung eigener Webseiten führt in Konsequenz zu einem anderen Aspekt: dem Musikunterricht durchs Netz oder dem Musik- „Tele-learning“.

Schon existieren Angebote für Internet-Instrumentalunterricht, die vorgeben individuelle Betreuung und zeitliche und räumliche Flexibilität zu verknüpfen. Aber auch für allgemeinbildende Schulen ist so ein Internetfernunterricht denkbar: insbesondere Sonderbereiche wie Zirkus-, Krankenhausschulen, dünnbesiedelte Gebiete oder schwer erreichbare Gegenden bieten sich für diese Vermittlungsform an.

Technisch ist es heute schon möglich mit Webcam, Soundkarte, MIDI-Keyboard und Lautsprecher einen visuellen und akustischen Kontakt herzustellen, der eine Lehrer/Schüler Interaktion ermöglicht.

4.  Anmerkungen zu musikalischen WWW-Formaten

Die im Internet verwendeten Formate zur Speicherung und Übertragung musikalischer Information sind vielfältig und an unterschiedliche Vorgaben gebunden. Bei digitalen Audioformaten sind dies u. a. Klangtreue, notwendige Bandbreite, Platzbedarf, Kompressionsfähigkeit, etc. Bei Internetradio oder Liveübertragungen ergeben sich andere Prioritäten als beim Bezug von Audiodateien zum Brennen eigener CDs oder der Analyse und Bearbeitung im Tonstudio.

Zusätzlich müssen in vielen Fällen visuelle (z. B. Noten) und auditive Informationen miteinander verknüpft und synchronisiert werden. Das ideale Betätigungsfeld von Computern. Für die wirtschaftlich interessanten Anforderungsprofile existieren mehrere Formate, die zueinander nicht kompatibel sind. Die gegenwärtige Diskussion um Formate wie MS-Audio, mpeg, real-audio, quicktime etc. zeigt an, wo Geld im Bereich der Musik verdient werden kann. Wie viele Plug-Ins für WWW-Browser existieren für MIDI- und Audiodaten – aber welches Plug-In kann dynamisch Noten darstellen? Als Musikwissenschaftler oder Musikpädagoge existiert man in einer kommerziellen Nische. So müssen wir geduldig abwarten welches Audioformat sich durchsetzt und ob es einen Idealisten gibt, der ein Plug-In zur dynamischen Darstellung von Noten programmiert.


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