- 448 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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einer musikalischen Websuche geeignet sind und teils von Universitäten, teils in zeitintensiver Privatinitiative gepflegt werden.

Beim Stichwort Musikpädagogik oder Musikunterricht wird die Luft schon etwas dünner. In Learnline, dem Bildungsserver des Landes NRW kommt das Fach Musik nur am Rande vor. Andere Quellen sind ergiebiger in der Darstellung und Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien, Vorstellung von Projekten und Unterrichtseinheiten. Im Vergleich zu anderen Fächern existiert im Internetmaßstab dennoch nur ein bescheidenes Angebot.

Der Einsatz im Unterricht erscheint mir spannender: Wer Erich Kästner gelesen hat, denkt natürlich sofort an ein virtuell fliegendes Klassenzimmer. Also hinein mit der Klasse in den Computerraum, nachdem Sie geklärt haben ob ihre Schüler mit den Verhaltensregeln vertraut sind, die grundlegenden Kenntnisse im Umgang mit Computern besitzen und etwas Erfahrung mit dem Internet besitzen. Da Medienkunde ein fächerübergreifender Bereich ist, bedarf es einer Abstimmung der Inhalte. Die musikalischen Aspekte von Internet und computergestützter Kommunikation sind Themenfelder, die den Einsatz des Internet qua definitionem erzwingen.

Mögliche Themen wären die Erprobung neuer Distributionswege vom Musik mit den Stichworten „Music on demand“, UMA und MIDI-Datenbanken. Die musikalische Gestaltung der Klassen (Schul)-Homepage, die Erstellung von Musikbeiträgen zur Online-Schülerzeitung oder die Untersuchung von Radio und Fernsehen im Internet.

Die Nutzung des Internet als Schülerbibliothek läßt sich verwenden, um Informationen aus unbekannten Quellen und ihre Einordnung, Gewichtung und Genauigkeit zu untersuchen.

Ob es sinnvoll ist z. B. Informationen über das Leben von J. S. Bach aus dem Internet zu holen, muß durchdacht werden. Einfacher und zielgruppengerechter ist die Verwendung der Schulbücher oder geeigneter Lexika. Es sei denn, man will bewußt die dem Computer innewohnende Motivationskraft nutzen oder binnendifferenzierende Arbeitsformen fördern.

Läßt man interneterfahrene Schüler ohne Aufgabenstellung ins Internet, werden sehr schnell entsprechende Fan-Seiten von Gruppen oder Fußballvereinen angesteuert, der unvermeidliche Versuch gestartet nacktes Fleisch auf entsprechenden Bildchen zu erhaschen oder es wird zielstrebig ein Chat-room angesteuert. (Es handelt sich um die Computerform des CB-Funks – mit ähnlich tiefgründigen Gesprächen).

Die Kommunikation mit anderen Schülern auf der Welt mittels e-mail oder Chat hat durch mögliche unmittelbare Reaktionen insbesondere für ethnomusikalische Fragestellungen entscheidende Vorteile, setzt aber gewisse Fremdsprachenkenntnisse voraus.

Selbst eine Chat-session innerhalb des Computerraumes hat durchaus Vorteile: jeder kann zu Wort kommen, Gedanken müssen verschriftlicht werden und sind protokollierbar.

Im Internet lassen sich Meinungen und Wissen abfragen, ebenso in speziellen Mailinglisten oder News-Groups.

Die eigene Herstellung von CBT-Kursen (computer based training) ist ebenfalls im Inter-(Intra)net denkbar aber unrealistisch. Wer mit Hilfe von Autorensystemen Kurse konzipiert hat, weiß um den zeitlichen Aufwand und das notwendige Engage-


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