Dieses Verfahren kommt der herkömmlichen Aufnahmetechnik am nächsten, wobei
die Eingriffsmöglichkeiten durch die nichtdestruktiven Techniken der modernen
Programme die nachträgliche Bearbeitung erleichtern.
Einzelne Parts oder Gruppen von Parts werden sequentiell aufgenommen und nach
ihrer Bearbeitung arrangiert. Mehrfach vorkommende Parts werden dabei lediglich an
die entsprechenden Stellen kopiert. Das Klangspektrum des Arrangements wächst mit
jeder neu hinzukommenden Aufnahme und kann im Unterrichtsgespräch mit den
Schülern thematisiert werden. Schon mit relativ wenigen Schülern können komplexe
Aufnahmen gestaltet werden.
Die einzelnen Arbeitsschritte sind bei diesem Verfahren kleiner und einfacher und die
Datenmenge des aufgenommenen Materials ist erheblich geringer. Allerdings verschiebt
sich u.U. das Unterrichtsziel vom verbesserten Mitschnitt der Unterrichtsergebnisse zum
Arrangieren und Komponieren oder auch zur Thematisierung der Arbeitssituation von
Musikern. Im Rahmen der Globalisierung, die auch auf dem Musiksektor stattfindet,
steigt die Bedeutung dieses Verfahrens stetig an. Musiker fahren nicht mehr zu
gemeinsamen Aufnahmeterminen in ein zentrales Studio, sondern nehmen ihren
jeweiligen Part in einem lokalen Studio auf. Die Daten werden dann evtl. per Internet
eingesammelt und zentral weiterverarbeitet und arrangiert.
Die Wahl des jeweiligen Verfahrens oder der Kombinationsform richtet sich nach der
Aufgabenstellung, den Arbeitsbedingungen der jeweiligen Schule und den intendierten
Zielen. Allerdings sollte man bei der sequentiellen Aufnahme von einzelnen
Parts und Abschnitten die Schüler nicht generell aus der Pflicht entlassen, das
musikalische Material auch live spielen zu können. Ihnen wird nach einiger Zeit
auch der gravierende Unterschied zwischen Livespiel und arrangierten Grooves
und Loops deutlich. Aber auch das ist ein wichtiges Ziel eines zeitgemäßen
Musikunterrichtes.
3. Zusammenfassung
Zusammenfassend stelle ich fest, daß ein Musikunterricht, egal an welcher Schulform, den
Computer als Arbeitsmittel nicht ausklammern darf. Er ist ein nicht wegzudenkender
Helfer für den Lehrer zur Entlastung zugunsten der eigentlichen musikalischen und
pädagogischen Aufgaben einerseits und ein nicht wegzudiskutierender Teil in der
Musikproduktion andererseits. Dabei bleibt die Entwicklung jedoch nicht stehen. Die
nächsten Generationen von Musikprogrammen sind schon längst entworfen und werden
bereits getestet oder sind schon im Studioeinsatz. Dazu gehören die u. a. die virtuellen
Instrumente, die verschiedensten Plug Ins zur Echtzeitbearbeitung von Aufnahmen und
der Einsatz von Internettechnologien zur weltweit gemeinsamen Arbeit an einer
Produktion.