Wir werden nun diskutieren, wie diese metrische Globalstruktur implementiert und
dann durch geeignete „Gewichtsfunktionen“ zu dem verfeinert wird, was man als
Rhythmik bezeichnen könnte, und was insbesondere die Ansätze der GTTM als
Spezialfall beinhaltet.
2.3. Implementierung als ExplikationIn der Software RUBATO23
Zuerst wollen wir die quantitative Analyse für jedes dieser Xi einzeln beschreiben.
Jedes Event x Die Gesamtgewichtung basiert darauf, daß man für jede Teilkomposition Xi ihre Wichtigkeit durch eine nicht-negative reelle Gewichtungszahl d(Xi) festlegt. Dann berechnet sich das Gesamtgewicht g(x) eines Events als Summe aller Produkte d(Xi) . gi(x), wo x auftritt. So kann man also z. B. die Taktstriche mit einer Gewichtszahl belegen, die deren Einfluß auf die Gesamtgewichtung definiert, je nachdem, ob man Taktstriche für mehr oder weniger wichtig erachtet. Dieser Ansatz ist undogmatisch, da jedermann selber bestimmen kann, wie er die Verteilung der „Gewichte“ der einzelnen Prädikate Xi haben will. Aber die Berechnung der einzelnen Gewichtszahlen läßt sich ohne Computer nur theoretisch vollziehen. Der Computer ist also imstande, für die Praxis ein undogmatisches und flexibles Werkzeug zu realisieren. Statt die Wahl der Zahl MINIMUM zu treffen, kann man auch alle Gewichtsberechnungen mit variabeler MINIMUM-Zahl nebeneinanderstellen, und z. B. als animierte Graphik visualisieren, wobei man den Film startet mit maximalem MINIMUM, wo überhaupt ein lokales Metrum dieser Länge existiert. Dann verkleinert man MINIMUM sukzessive und endet bei MINIMUM = 2, dem kleinsten Kandi- |