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den nie abgedeckt werden können. Man denke dabei nur an die Realisierung von Kompositionen von J.-C. Risset, Gudrun Schäfer und Karlheinz Essl, aber auch an aktuelle musikpsychologische Untersuchungen zur Umsetzung von Klangfarben-Vorstellungen.7
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Vgl. dazu den Beitrag Control of Timbre by Musicians von Wolfgang Auhagen und Viktor Schoner an der Conference on Musical Imagery / CMI-99 in Oslo (VI. International Conference on Systematic and Comparative Musicology vom 17.-20. Juni 1999), zu finden unter: http://www.hf.uio.no/imt/CMI-99.
Voraussetzung für eine seriöse Arbeit mit einem Hybrid-Klavier wird allerdings immer sein, daß die Grenzen seiner Reproduktionsfähigkeit gut ausgelotet werden – was m. E. durch Re-Recording in ausreichender Form geschehen kann.

3.  Tips und Tricks beim Aufnehmen

3.1.  Recording

Die einfachste Variante ist immer, ein Teststück einzuspielen und davon auf einem externen Rechner simultan je eine Audio- und eine MIDI-Spur aufzuzeichnen (in der Folge: A-Rec und M-Rec). Zu empfehlen sind dabei Mono-Aufnahmen mit ausreichend hohem Pegel und ohne viel Nachhall. Das Mikrophon wird daher am besten sehr nah am, oder gleich im Instrument selber positioniert. Bei der externen Aufnahme der MIDI-Spur ist darauf achten, daß im Programm keine Quantisierung angewählt wird. Bei der neuen Disklavier-Generation von Yamaha muß außerdem die Versendung von sogenannten XP-Daten deaktiviert werden, beim Bösendorfer Computerflügel ist zu empfehlen, an der CU während der Aufnahme keine Velocity-Map anzuwählen.8

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Mit Mapping kann ein Umrechnungs-Modus bezeichnet werden, durch welchen sowohl beim Aufnehmen als auch beim Wiedergeben eine Velocity-Maske über MIDI-Dateien gelegt wird. Dies ermöglicht einerseits eine individuelle Anpassung der Elektromechanik an die Proportionen eines Instruments, andererseits eine Abstimmung von dessen Klangvolumen auf die Dimensionen des Raums, in welchem es spielen soll. In mir bekannten MIDI-Programmen oder -Geräten wird diese Funktion auch mit Volume bezeichnet (Näheres zu einer daraus resultierenden, möglichen Verwechslung von Velocity und Volume siehe im letzten Abschnitt dieses Textes). XP steht für Extended-Piano-Data. Die diesbezüglichen Hinweise habe ich dem Bedienungshandbuch zur Control-Unit des Yamaha DS6-Pro entnommen. Anm.: Termini wie Quantisierung und andere Fachbegriffe werden hier als bekannt vorausgesetzt und daher nicht gesondert erläutert. Eine anschauliche Einführung in die Home-Recording-Technologie findet sich bei: R.A. Penfold, Computer in der Musik. Eine Einführung, Aachen 1991. [Übers: Ulrich Weber. Titel der Originalausgabe: Computers and Music, Kent, 1990]. Bei Fragen zum Klavierbau empfehle ich: Herbert Junghanns, Der Piano- und Flügelbau, Frankfurt a. M., 7. Aufl., 1991.
Um auch die Möglichkeit eines Vergleichs zwischen verschiedenen MIDI-Aufzeichnungen vorzubereiten, kann parallel zu der externen Aufnahme durch die interne CU ebenfalls eine MIDI-Spur mitgeschnitten werden. Diese Datei kann anschließend im externen Rechner auf eine neue Spur kopiert, und dort mit A-Rec und M-Rec abgeglichen werden.

Bei dieser Aufnahme wurden die MIDI-Daten durch die DS6-Pro eigene CU aufgezeichnet und anschließend in die externe Datei, mit welcher die Audio-Aufnahme gemacht wurde, importiert. Die Reproduktion Rerec-CU erfolgte am gleichen Tag wie die Original-Einspielung O-Rec, durch direkte Ansteuerung mit der CU, die ex-


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