- 132 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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das mit einem der gängigen Textverarbeitungsprogramme geschrieben wurde, anschließend garantiert alle verwendeten Schriftzeichen, Schrifttypen, Attribute, Fußnoten, aber auch Graphiken, Tabellen usw. noch in ursprünglicher Form vorliegen. Oft werden diese Textbestandteile beim Import oder Export verfälscht oder verschwinden ganz. Importfilter sind immer fehlerhaft und unterschlagen in ärgerlicher Weise Details, so daß die anschließende Fehlersuche manchmal aufwendiger ist als eine Neuformatierung oder gar ein erneutes Eintippen der Texte im Zielsystem.

Reine HTML-Dateien sind ungünstig; Datenbanken, die einen dynamischen HTML-Output erzeugen sind besser, jedoch fehlen dann meistens bestimmte HTML-Proprietäten, die man mittlerweile schätzt. Der HTML-Code wird auch laufend weiter entwickelt, mit anderen Worten: verändert.

Die Anpassungsarbeiten sind zwar meistens nicht besonders kompliziert, wenn man gewisse Einbußen in Optik und Format gegenüber einem perfekt gedruckten Buch toleriert, sie sind aber ziemlich lästig, zeitraubend, der Teufel steckt eher im Detail, als das prinzipielle technische Schwierigkeiten aufträten.

Zumindest die Redigitalisierung älterer Dokumente, also z. B. von Büchern, Noten, Klangquellen, die nicht schon in digitaler Form vorliegen, wird ziemlich mühsam und wohl teurer und aufwendiger ausfallen als ursprünglich angenommen. Eine vollständige Digitalisierung des menschlichen Wissens und Kulturgutes wird vermutlich nie gelingen.

2. Bedingungen zur Sicherheit, Integrität und Qualität der Daten

Selbstverständlich muß gewährleistet sein, daß die elektronisch vorgehaltenen Dokumente korrekt und authentisch sind, also tatsächlich in der publizierten Form vom Autor niedergelegt wurden, ihre Integrität muß permanent gesichert werden und die Qualität der Daten (z. B. die Farbwiedergabe von Abbildungen oder die Klangqualität von Musik) darf sich nicht ändern, wenigstens nicht in einem inhaltsgefährdenden Maße. Daß immer wieder länderspezifische Buchstaben oder Sonderzeichen durch unzureichende Codierung verschwinden oder Formeln verfälscht werden u. a. m, ist unzumutbar und ein großes Hemmnis für die Entwicklung der elektronischen Publikation.

Um die wissenschaftliche Zitatfähigkeit zu erhalten, müssen die Informationsbedingungen für jedes Medium absolut identisch sein, d. h. im gedruckten Buch darf nicht ein anderes oder längeres Notenbeispiel abgebildet sein, als man beim elektronischen Äquivalent per Internet einsehen kann. Fußnoten in einem Dokument müssen auf der gleichen Seite stehen, dürfen nicht durch unterschiedliche Formatierungen verrutschen oder einfach in Endnoten umgewandelt werden. Gleiches gilt für Bildverweise, Tabellenpositionierung usw.

Eine originalgetreue Wiedergabe, insbesondere von Bildern, Videos und Musik, wäre grundsätzlich ideal, ist aber nicht immer realisierbar, daher werden die Daten häufig auch komprimiert, datenreduziert, qualitätsvermindert, gekürzt bis hin zur Verfälschung gespeichert bzw. wiedergegeben.

Gewisse, für die wissenschaftliche Aussage weniger relevante, Unterschiede kann man tolerieren, z. B. wird das Musikhören per RealAudio bei den derzeit erreichbaren Übertragungsraten normalerweise mit einer schlechteren Klangqualität ein-


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