das mit einem der gängigen Textverarbeitungsprogramme geschrieben wurde,
anschließend garantiert alle verwendeten Schriftzeichen, Schrifttypen, Attribute,
Fußnoten, aber auch Graphiken, Tabellen usw. noch in ursprünglicher Form
vorliegen. Oft werden diese Textbestandteile beim Import oder Export verfälscht
oder verschwinden ganz. Importfilter sind immer fehlerhaft und unterschlagen
in ärgerlicher Weise Details, so daß die anschließende Fehlersuche manchmal
aufwendiger ist als eine Neuformatierung oder gar ein erneutes Eintippen der Texte im
Zielsystem.
Reine HTML-Dateien sind ungünstig; Datenbanken, die einen dynamischen
HTML-Output erzeugen sind besser, jedoch fehlen dann meistens bestimmte
HTML-Proprietäten, die man mittlerweile schätzt. Der HTML-Code wird auch laufend
weiter entwickelt, mit anderen Worten: verändert.
Die Anpassungsarbeiten sind zwar meistens nicht besonders kompliziert, wenn man
gewisse Einbußen in Optik und Format gegenüber einem perfekt gedruckten Buch
toleriert, sie sind aber ziemlich lästig, zeitraubend, der Teufel steckt eher im Detail, als
das prinzipielle technische Schwierigkeiten aufträten.
Zumindest die Redigitalisierung älterer Dokumente, also z. B. von Büchern, Noten,
Klangquellen, die nicht schon in digitaler Form vorliegen, wird ziemlich mühsam und
wohl teurer und aufwendiger ausfallen als ursprünglich angenommen. Eine vollständige
Digitalisierung des menschlichen Wissens und Kulturgutes wird vermutlich nie
gelingen.
2. Bedingungen zur Sicherheit, Integrität und Qualität der Daten
Selbstverständlich muß gewährleistet sein, daß die elektronisch vorgehaltenen
Dokumente korrekt und authentisch sind, also tatsächlich in der publizierten Form vom
Autor niedergelegt wurden, ihre Integrität muß permanent gesichert werden und die
Qualität der Daten (z. B. die Farbwiedergabe von Abbildungen oder die Klangqualität
von Musik) darf sich nicht ändern, wenigstens nicht in einem inhaltsgefährdenden Maße.
Daß immer wieder länderspezifische Buchstaben oder Sonderzeichen durch
unzureichende Codierung verschwinden oder Formeln verfälscht werden u. a. m, ist
unzumutbar und ein großes Hemmnis für die Entwicklung der elektronischen
Publikation.
Um die wissenschaftliche Zitatfähigkeit zu erhalten, müssen die Informationsbedingungen
für jedes Medium absolut identisch sein, d. h. im gedruckten Buch darf nicht ein anderes
oder längeres Notenbeispiel abgebildet sein, als man beim elektronischen Äquivalent per
Internet einsehen kann. Fußnoten in einem Dokument müssen auf der gleichen Seite
stehen, dürfen nicht durch unterschiedliche Formatierungen verrutschen oder einfach in
Endnoten umgewandelt werden. Gleiches gilt für Bildverweise, Tabellenpositionierung
usw.
Eine originalgetreue Wiedergabe, insbesondere von Bildern, Videos und Musik, wäre
grundsätzlich ideal, ist aber nicht immer realisierbar, daher werden die Daten häufig
auch komprimiert, datenreduziert, qualitätsvermindert, gekürzt bis hin zur Verfälschung
gespeichert bzw. wiedergegeben.
Gewisse, für die wissenschaftliche Aussage weniger relevante, Unterschiede kann man
tolerieren, z. B. wird das Musikhören per RealAudio bei den derzeit erreichbaren
Übertragungsraten normalerweise mit einer schlechteren Klangqualität ein-