c) eine Suche nach musikalischen Gestalten und Ereignissen in der Klangdatei, eine
eher schwierige Lösung, weil mindestens auf komplexere Analysemethoden gesetzt
werden muß (neuronale Netze, Expertensysteme o.ä.).
Probleme der digitalen InfomationsverarbeitungMit Blick auf die Vorteile digitalen Publizierens werden gerne recht optimistische Szenarien entworfen. Aus eben diesem Grunde gibt Dieter E. Zimmer mit skeptischem Blick die Vorstellung eines Dozenten der Universität Chicago (John W. Berry) wieder, der die Zukunft der digitalen Weltmediothek (ausgerechnet) am Beispiel einer musikinteressierten Schülerin aus Deutschland ausmalt: „Ein Mädchen in einer deutschen Dorfschule kommt auf die Idee, etwas über große Komponisten wissen zu wollen; im Computer auf ihrem Arbeitstisch stößt sie auf ein Chorwerk von Brahms; während sie über ihre Kopfhörer prompt der Musik lauscht, verfolgt sie am Bildschirm das Original der Partitur, stoppt und wiederholt den Gesang nach Belieben, spielt sich einzelne Stimmen vor, klickt sich dann weiter zu Biographien von Brahms oder zu vielerlei Anmerkungen zum Gehörten. Und wenn sie fertig ist, hat sich ihr Bild von Musik und überhaupt von Schule radikal verändert.“16
Prinzipiell ist diese optimistisch gesehene Situation mit einigem Aufwand heute tatsächlich schon herstellbar, in der Realität gibt es jedoch zahlreiche Probleme und offene Fragen. In der konkreten Praxis stößt man noch auf zahlreiche Schwierigkeiten mit der Übertragungstechnik. Z. B. fehlen verbindliche Standards für die erforderlichen PlugIns, die jeweils die korrekte Darstellung von Texten, Bildern, multimedialen Elementen Sound- und Video garantieren, wenn mit einem üblichen Browser die WWW-Seiten im Internet aufgesucht werden. Immer noch zu langsame, störanfällige oder überlastete Internetverbindungen, ungünstige Bildschirmauflösungen, fehlerhafte Links usw. trüben das Bild von der versprochenen weltweit verflochtenen elektronischen Informations- und Kommunikationskultur. Dennoch handelt es sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit eher um temporäre, prinzipiell überwindbare oder in naher Zukunft bewältigte Probleme, die vermutlich eher gelöst sind, als daß wir Konzepte gefunden haben, die für die Zukunft notwendig sind. Größere Sorgen dürften die vielen digitalen Formate bereiten, für die es ebenfalls keine sich abzeichnenden Standards gibt und die möglicherweise langfristig zu abenteuerlichen Konvertierungen zwingen.
1. Gefahr der unerwünschten DatenverfälschungHierzu gehören vor allem Probleme der Formatierung wissenschaftlicher Publikationen. Trotz der gesammelten Intelligenz aller führenden Informatiker in der Welt ist es bis heute nicht wirklich gelungen, daß beim Konvertieren eines Dokuments, |