- 127 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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schon die einfachste, zur Zeit am stärksten praktizierte Form, das Electronic Book, im Vergleich zur reinen Druckversion die Möglichkeit der schnellen Textsuche, die kostengünstige Einbindung von Farbbildern und die Zitatübernahme per ‚cut & paste‘ voraus. Das Multimedia-Buch enthält Klang- und Videobeispiele, z. B. in einem Beitrag über Filmmusik, und die Internet-Version verändert nicht nur die Struktur des gesamten Bibliothekswesen9
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In diesem Sinne verweist etwa der Editionswissenschaftler Johannes Palme auf gravierende Strukturveränderungen des Bibliothekswesens: „Hypertext-Technologien werden mittlerweile in einem breiten Spektrum von Anwendungsbereichen eingesetzt, wobei dies teilweise mit oder ohne Mitwirkung von Bibliotheken bei der Informationsstrukturierung und -verwaltung geschieht. Traditionell bisher getrennte Bereiche der Publikationserstellung, der Informationsvermittlung und der Archivierung verschmelzen miteinander, so daß auch vermittelnde Institutionen, wie Bibliotheken, und die Disziplinen, die sich mit solchen Themen im Rahmen von Forschung und Lehre beschäftigen (auch die Bibliothekswissenschaft) ihren Standpunkt vor diesem Hintergrund neu bestimmen müssen.“ In: Bibliotheksdienst Heft 7, 1996, S. 1
, sondern ist eine Grundvoraussetzung für virtuelle Seminare oder für den Internet-gestützten Vortrag.

Die virtuelle und vernetzte Musikbibliothek der nahen Zukunft wird und muß alle digitalen Buchtypen vorhalten. Ihre konkrete Ausgestaltung, also die Erscheinungsform der virtuellen Bibliothek, die sich dem Interessenten bietet, ist dagegen eher zweitrangig. Sie kann schlicht und funktionell aufgebaut sein wie eine übliche Web-Site, so wie sich Bibliotheken jetzt schon im Internet präsentieren, mit anklickbaren Menüs, mit Infoseiten, Autorenlisten, Metadaten, Serviceangebote, Links, Indices und Suchfunktionen, vielleicht wird eine virtuelle Bibliothek aber auch einen dreidimensionalen, virtuell begehbaren Raum zeigen, der mit Bücher- und Notenregalen gefüllt ist, oder die Zugriffsmöglichkeiten werden durch einen drehbaren Körper, z. B. einen Würfel, logisch symbolisiert, der einen raschen, bequemen und zielgerichteten Zugang zum gewünschten Informationstyp bietet.

Zukünftige Funktionen und Aufgaben von wissenschaftlichen Bibliotheken und Fachverlagen

Bibliotheken und wissenschaftliche Fachverlage werden zu Konkurrenten, institutseigene kleine Verlage entstehen mit Buchveröffentlichungen, Fachzeitschriften und Diskussionsrunden. Auch die Publizierung kleinerer Arbeiten lohnt, z. B. können studentische Referate und Hausarbeiten ins Netz gestellt werden – zur Information der Studierenden, aber auch zur Qualitätskontrolle und Evaluation der Lehre.

Ideal wäre z. B. die Kongreßdurchführung, wenn die Beiträge der Referenten schon vor dem Kongreß als Preprints einzusehen wären und nach dem Kongreß mit Kommentaren und Diskussionsergebnissen aktualisiert würden, eine Praxis, die bereits an amerikanischen Universitäten erfolgreich durchgeführt wird.

Sogar Live-Chats können protokolliert und audiotechnisch aufgezeichnete Vorträge, Videosequenzen der Podiumsdiskussion usw. könnten verfügbar gemacht werden, falls die nicht unerheblichen technischen und personellen Voraussetzungen erst einmal praxisgerecht gegeben sind.

Und multimediale Informationen, also z. B. Audio- und Videoinformationen, werden und müssen bibliothekarisch verwaltet werden, zwischen Video-, Audio-


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