- 126 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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2. Im Ausbildungs- und Forschungsbereich ist darüber hinaus die sogenannte ‚graue Literatur‘ von großer Relevanz, vor allem Vortragsmanuskripte, Seminar- und Hausarbeiten, Protokolle, Reader für Veranstaltungen etc. In diesen Bereich fallen auch Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Referendare, etwa komplette Unterrichtsentwürfe – in Musik vor allem mit passend zusammengestellten Hörbeispielen, oder Bedienungsanleitungen, z. B. von (veralteten) elektronischen Instrumenten, Tips und Tricks von Anwendern, Archivierungen von Diskussionen in Newsgroups oder Mailing lists (eher im Sinne der Selbsthilfe von Interessengruppen).

3. Im musikspezifischen Publikationswesen ergeben sich neue Möglichkeiten der Verbreitung von Notenmaterialien (Partituren, Stimmen, Handschriften), speziell von weniger bekannten Werken, seltenen Arrangements, wertvollen Originalen und neuen Kompositionen.

4. Nach neuartigen Konzeptionen verlangen interaktive Tutorials, Kurse und virtuelle Seminare, die per Internet organisiert werden (Telelearning/Teleteaching), deren Arbeitsunterlagen und -ergebnisse wiederum mit Quellenangaben und Hypertext-Verknüpfungen auf Internet-Seiten abgerufen werden können, wie in einigen Fällen auch schon erprobt wurde.8

8
Konkrete Ergebnisse sind auf den WWW-Seiten der virtuellen Seminare der Universität Osnabrück abgelegt: http://www.musik.uos.de/veranstaltungen/virtsem.htm

Die Entwicklung wird in mehreren, z. T. parallel verlaufenden, Schritten erfolgen:

  1. am Anfang steht die digitale Publikation von Texten und Bildern in einer zum Buch analogen Form, nennen wir es Electronic Book;
  2. aus dem Electronic Book entwickelt sich das Hypertext Book, dieses enthält zusätzlich anklickbare Querverweise, Lesezeichen usw.
  3. die mehr oder weniger gewichtige Einbeziehung von Audio und Video, in der Musik natürlich besonders bedeutsam, führt zwangsläufig zum Multimedia Book (z. B. in Form einer CD-ROM für Notebooks),
  4. die vollständig internetbasierte Publikation mit Text, Bild, Audio und Video, aber auch mit Multimedia und Hypertext, globaler Referenzierung von Inhalten, mit weltweit verzweigten Präsentations-, Distributions-, Recherche- und Verknüpfungsfunktionen führt zum Internet Book;
  5. aus der Verknüpfung von Informationen wie Text, Sound und Video mit virtuellen Erlebnisräumen und simulierten Ereignissen entsteht dann – derzeit eher noch als Utopie – das Virtual Reality Book, das z. B. in 3-D-Räumen das Erleben von Literatur oder Musik, etwa in einem virtuellen Konzertsaal, ermöglicht.

Inwieweit der Begriff ‚Buch‘ bzw. ‚Book‘ überhaupt noch die multimediale Kombination der Wissensvermittlung aussagekräftig trifft, sei einmal dahingestellt.

Übergänge zwischen diesen Ausprägungen sind fließend und abhängig von der gewünschten Funktion. Schon an Stufe 2, dem Hypertextbuch scheitert das Papier, also die Printversion von Buch, Zeitschrift oder Partitur. Demgegenüber hat aber


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