- 125 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Lernvorgang übergeht. Zwischen Buch und computerbasiertem Tutorial gibt es keine starren Grenzen, denn grundsätzlich ist es mit geeigneten Mitteln möglich, ein Feedback zum Leser herzustellen, den Informationsfluß also umzukehren, etwa indem der Rezipient durch das Lösen von Testaufgaben oder Quizfragen, die Eingabe von Kritik (etwa als public review), das Äußern von Wünschen zur Rückmeldung angehalten wird. In einem musikdidaktischen Zusammenhang (z. B. Einführung in die Musiktheorie) ist es bereits möglich, die Eingabe von Tonleitern auf einem Keyboard beim Telelearning von einem Server automatisch auf ihre Richtigkeit überprüfen zu lassen.

6. Mit dem Abruf von Text- und Multimedia-Information können neue Formen des Informationsaustauschs bzw. der pädagogischen oder wissenschaftlichen Kommunikation eng verbunden werden, die von direkter Internet-Telephonie oder einfachem Chat zwischen Autor und Leser, zwischen Rezensent und Verleger, zwischen Verkäufer und Kunde bis hin zur Live-Diskussion von Lesern oder zur Realtime-Übertragung von Kongressen reichen können.

7. Virtuelle Erlebnisräume, Bewegungsabläufe (etwa bestimmte Handbewegungen beim Musizieren oder Dirigieren, gestische Controller für Live-Produktionen und vieles mehr), dynamische Bilder mit musikalischer Ausgestaltung, grenzüberschreitende Kunstwerke der Multimedia-Welt („Medienkunst“), die sich nicht länger in die alten Sparten pressen lassen, Musik, die als MIDI- oder wav-basierte Gemeinschaftskomposition im Internet entsteht („Interaktive Netzkunst“)6

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Vgl. das Projekt Global String von Atau Tanaka und Kaspar Toeplitz, forum 2000, AG 8, S. 13
.

Das Papier wird – wenn diese Entwicklungen greifen – sich als völlig unzulänglich erweisen, denn mit Text, Bild und Notenpartitur werden diese neuen Szenarien zur Präsentation und Verteilung wissenschaftlicher und künstlerischer Information nicht mehr zu erfassen sein.

Es mag sein, daß in anderen Wissenschaften die Publizierung multimedialer Inhalte nicht so essentiell zu sein scheint, aber weitere Fachdisziplinen haben bereits angekündigt, daß Video und Sound die wissenschaftliche Darstellung bereichern können, wenn z. B. Chemiker einen Sachverhalt durch die Projektion rotierender Moleküle in einer 3D-Animation erläutern, wenn Sprachwissenschaftler phonetische Unterschiede verklanglichen, Wirtschaftswissenschaftler graphisch aufbereitete Simulationsmodelle als Java-Applikation ablaufen lassen und Physiker Schwingungszustände nicht nur berechnen, sondern dynamisch zeigen und zugleich hörbar machen können.

Die nächste Frage wäre:

Welche Inhalte und Anwendungen können elektronisch vorgehalten
werden?

1. Die wohl wichtigste Gruppe stellen sicherlich wissenschaftliche Publikationen dar, Dissertationen, Habilitationsschriften, Kongreßbände, Fachartikel usw.7

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Näheres z. B. unter http://www.dissonline.de


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