Rue Bourdonnais.

Unser erster Eindruck vom Pariser Schulgesang war der schlimmste, den wir hatten. Es war ein
patschnasser Morgen, und das Singen war in der ersten Stunde des Tages, - um 8.30. Eine
weniger günstige Zeit für das Singen kann man sich kaum vorstellen. Als wir hereinkamen,
probten die Jungen gerade ein dreistimmiges Stück mit dem Harmonium. Es ist der Erwähnung
wert, daß dieses das einzige Instrument war (außer einer Stimmgabel), <52> das wir in
irgendeiner der Ausbildungsklassen für Erwachsene oder in irgendeiner der Schulen in Paris
fanden. Dieses waren die älteren Jungen der Schule. Um, wie er sagte, ihr theoretisches Wissen
zu zeigen, teilte der Lehrer die Klasse in drei Gruppen auf und ließ jede ihre Stimme einzeln (im
absoluten do) solfeggieren. Die Durchführung war sehr stümperhaft, und die Lehrerstimme
wurde ständig eingesetzt, um den Jungen zu helfen. Hier wurden keine Blattsinge-Tests
gegeben; sie hätten nur noch mehr die Dürftigkeit der erreichten Ergebnisse sichtbar gemacht.
Die Mädchen waren besser. Wir hörten nur die oberste Klasse, in der die Mädchen älter
waren als in einer ähnlichen Klasse einer englischen Elementarschule. Sie solfeggierten erst
langsam die D-dur Tonleiter (re mi fa, usw. ) und gaben sich für jeden Ton vier Pulsschläge. Sie
sangen dann ein Solfeggio aus einem Buch, nur die Melodie. Auf Bitten des Lehrers wählte ich
ein anderes aus dem Buch aus (in h-moll), das sie nicht kannten, und sie solfeggierten es mit ein
paar Fehlern.
Rue Tanger

Dieses ist eine große Schule mit drei Abteilungen. Wir suchten sie aus der Liste aus, weil sie in
einem Arbeiterbezirk lag. Der Musikprofessor, der diese Schule besucht, ist M.Arrenaud. Wir
hörten zuerst die oberste Jungenklasse, Alter 10 1/2 bis 12 1/2. Der Lehrer bat um einen
Blattsinge-Test und ersuchte mich, nicht über zwei Kreuze oder zwei