- 58 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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Der Lehrer, M.Bonnet, war freundlich zu seiner Klasse und uns gegenüber sehr aufmerksam.
<49> Der Kurs hatte sich ein Jahr lang zweimal wöchentlich getroffen und bereitete sich nun für
einen Wettbewerb vor. Die Stimmen waren in der Qualität weich und in guter Stimmung. Das
gilt generell für die französischen Stimmen, die wir hörten. Sie wollen kräftig sein, sind aber
selten rauh oder scharf. Die Baßstimmen sind vielleicht die besten, weich und mit gutem
Umfang. Nach einer freien Übung vom 'tableau', mit schwierigen, aus einem Sprung
angegangenen chromatischen Tönen und Verwirrspielen aller Art, wurden mehrere schwierige
Chöre geprobt, einer vom Blatt mit schönem Erfolg. Die Präzision der rhythmischeren Stücke
war sehr markant. Dieses war ein guter Punkt bei allem Singen, das wir in Frankreich hörten,
ob bei Kindern oder bei Erwachsenen. Stücke im 'Trommel-Stil' werden mit einer
Geschicklichkeit und Deutlichkeit vorgetragen, die an das Spiel eines guten Orchesters
erinnern. Der rhythmische Sinn muß bei den Parisern von natürlicher Stärke sein. Hier wie auch
anderswo fanden wir Schüler, die sich an Musik jenseits ihrer Fertigkeiten versuchten.
Vermutlich sind die Wettbewerbe dafür verantwortlich zu machen. Die Musik wird nicht
ausgesucht, damit sie dem Leistungsvermögen der Klasse entspricht, sondern sie wird durch
die Notwendigkeiten des Wettbewerbs auferlegt.

Das Chevé - Tableau.

Dieses große Diagramm, das für die Chevéisten das ist, was für uns der Modulator ist, verlangt
Beachtung. Ich war davon sehr enttäuscht. Das Tableau enthält nichts vom relativen do und
könnte ebenso gut, tatsächlich sogar besser für die Lehre im absoluten do benutzt werden. Es
gibt dreizehn Spalten, aber die Ziffern, die im Chevé-System anstelle der Sol-fa Silben stehen,
sind alle auf die Tonart C bezogen; der einzige Unterschied zwischen den Spalten ist, daß ein
um einen der Töne gezogener Kreis die


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