Herren ausspielte; er schrieb die Buchstaben D und H (Dames, Hommes) an die Tafel und
sagte, er würde bei jeder Gruppe für jeden Fehler einen Strich machen. Die Damen gewannen
den Wettstreit! Dann übte die Klasse einige Melodien, die als Ausdrucksübungen angelegt
waren; dann einige zweistimmige Kanons und danach drei- oder vierstimmige Rundgesänge.
Diese wurden mit großer Sorgfalt und gutem Ausdruck gesungen, manchmal summte die
Klasse. In den vierstimmigen Rundgesängen gab es keine zufällige Teilung, sondern Sopran,
Alt, Tenor und Baß übernahmen je eine Stimme. Der musikalische Effekt wurde hierdurch sehr
gesteigert. Bei uns werden Rundgesänge hauptsächlich als Schritt zum mehrstimmigen Singen
gebraucht und werden abgesetzt, sobald der einfachste vierstimmige Satz gesungen werden
kann. Sie taugen jedoch zu anspruchsvollerem Gebrauch.
Wir waren vom vorherrschenden Arbeitsgeist beeindruckt. Es gab kein Singen hübscher
Stücke aus reinem Vergnügen; die ganze Arbeit war streng methodisch. Die Chevé-Klassen
umfassen Männer, Frauen und Kinder. In Klassen, in denen Liniennotation unterrichtet wird,
sind Männer von Frauen vollständig getrennt; Kinder sind nicht zugelassen. Mit der
Vermischung von Männern und Frauen sind die Chevéisten den Vertretern der alten Notation
voraus. Die Mischung von Kindern mit Erwachsenen ist, so denke ich, ein Fehler. M.Isaacs
Klasse kam zum Schluß auf die schriftlichen Übungen zurück, die in der letzten Stunde
abgegeben und nun korrigiert den Schülern zurückgegeben wurden. Es waren im allgemeinen
Übungen in alter Notation.

Eine Chevé Mittelstufenklasse.

Dieser Kurs fand im Polizeihof der Mairie des vierten Arrondissements statt. Wir kamen um 9
Uhr abends an. Der Elementarkurs war von 8 bis 9 zusammengekommen und der Kurs der
zweiten Stufe versammelte sich gerade.