Klasse II (erste Hälfte, 10jährige). Deutliche Verbesserung im Vortrag. Skalen auf "ee" und mit
Ziffern, alles weich, süß und mild. Zweistimmiger Gesang; viel Ausdruck. Der Leiter dieser
Schule ist Mitglied des "Kölner Chors", und so erinnerten mich die Extreme von Lautstärke und
Weichheit, das An- und Abschwellen in diesem Lied lebhaft an den gefeierten Chor. Augen auf
den Dirigenten fixiert, der die Jungen nur für den Einsatz mit der Violine begleitete; Spannung
und Akzentuierung gut. Alles noch nach Gehör.
Klasse II (zweite Hälfte, 11jährige). Dreistimmiges Lied, viel Einfühlung aber Stimmen im forte
angestrengt. Das Lied ging bis zum G herauf. Die Register waren noch ohne Übergänge. Das
"dicke" Register wurde bis D und E forciert, dann gab es einen plötzlichen Zusammenbruch
zum weichen und unentwickelten "dünnen" Register.
Dieses ist die Klasse, in der die Noten eingeführt werden; deswegen fragte ich, ob sie Noten
lesen könnten. Der Lehrer bejahte das und malte ein paar Zeichen an die Tafel:-
und ließ sie benennen. Das war gewiß Notenlesen, aber eben nicht genau das, was ich meinte.
Ich fragte, ob die Jungen <5> eine leichte Melodie vom Blatt singen könnten, aber er sagte,
daß das für diese Klasse zu schwierig sein würde.
Klasse I (12- und 13jährige).
Dreistimmige Lieder; die dritte Stimme tief und gut. Alle sauber intoniert. Ausdrucksvoll. Solo
eines Jungen mit gesummter Begleitung; sehr schön. Die cres. und dim. hervorragend ausgeführt;
die Jungen sangen wie Musiker. Blattsingefähigkeit ähnlich wie in Klasse II.
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