Die unterste Klasse bestand aus 30 elf- bis zwölfjährigen Mädchen. Sie übten erst die Moll
Tonleiter, was große Mühe machte. Herr Attenhofer schrieb:-

Das wurde mit einigem Zögern auf alphabetische Notennamen vom Blatt abgesungen. Es gab
ungeachtet der Begleitung zahlreiche Unterbrechungen. Alle Mädchen schlugen während des
Singens den Takt und riefen bei der Pause "ein" (eins) .

Singschule.

Es war nun 11 Uhr und ich brach eilig zur Singschule auf, eine Zusammenfassung von Jungen
und Mädchen aus Elementarschulen, die nach dem normalen vormittäglichen Unterricht, der um
elf schließt, abgehalten wird. Anwesend waren etwa 100, zweidrittel davon Mädchen. Es waren
die vielversprechendsten Kinder aus den Elementarschulen, die zusätzlichen Unterricht erhalten.
Nachdem eine Viertelstunde mit Namen-Aufrufen verschwendet war, stand Herr Gabriel
Weber, der Lehrer, von seinem Pianino auf; er schlug den Takt mit einem Taktstock in der
rechten Hand, begleitete mit seiner Linken und führte die Klasse bei langsamen Skalen auf "aa".
Der Ton war sehr angenehm, aber die Kinder zeigten nicht viel Lebendigkeit und das Interesse
schwand. Ein Junge wurde wegen Unaufmerksamkeit hinausgeworfen. In Wirklichkeit war die
hier verfolgte Methode nicht sehr anregend. Bevor ein neues Stück gesungen wurde, sagte die
Klasse das Notenalphabet rhythmisch auf. Alle Übungen und Melodien waren rhythmisch sehr
schwach. Drei Singschulgruppen werden abgehalten, jede hat eine Wochenstunde. Wie er mir
hinterher erzählte, hatte der Lehrer keinerlei Zuneigung zu seiner Arbeit; aus diesem oder jenem
Grunde schätzte er die Einrichtung einer Singschule nicht. <42>