- 43 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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Als nächstes schrieb der Lehrer die Zahlen 1 bis 8 senkrecht an die Tafel, und die Jungen
sangen, worauf immer er mit seinem Geigenbogen tippte. Das kommt unserem Modulator sehr
nahe. <36> Als nächstes wurde dann ein dreistimmiger Satz vorgenommen. Es war schon
zuvor geübt worden. Jede Stimme wurde getrennt versucht, und bevor jede Strophe gesungen
wurde, las ein Junge sie laut vor. Dem Singen sind zwei Wochenstunden gewidmet; die Jungen
haben sicher einige Blattsingefähigkeiten, obwohl sie unsicher sind. Jede Stunde beginnt mit
Stimmübungen.

Grundschule.

In der Schule Kanonengasse hörte ich eine IV Klasse (10jährige Jungen). Das ist die oberste
Klasse von Elementarschulen. Die Jungen haben nur eine Wochenstunde. Sie hatten noch nicht
mit Noten begonnen, sollten damit aber in einigen Wochen anfangen. Die erste Übung galt dem
Wechsel vom Brust- zum Kopfregister. Die Jungen sangen die C-, D- und E Tonleiter herauf
und herunter, dann die tieferen Tonarten auf Zahlen, sie wechselten das Register immer auf A.
Die Violine gab nur den Grundton an. Der Ton war weich und gut. Es wurden einige
Akkordübungen gemacht, wie z.B. 1 4 6 1 6 4 1 (d f l d' l f d), aber sie bereiteten
Schwierigkeiten. Bis hierher waren zwanzig Minuten vergangen. Dann sangen sie die Melodie
zweier Schullieder nach dem Gehör. Darauf wurde der Text eines neuen Liedes an die Tafel
geschrieben, jeweils eine Zeile, wobei der Lehrer an jede Zeile eine kurze Lektion anknüpfte.
Die Worte und Anspielungen wurden erklärt, Metaphern entwirrt; - es wurde der Klasse nicht
eher zu singen erlaubt, bis sie die Bedeutung einer Zeile völlig verstanden hatte. Der
Wortaussprache wurde ein gutes Stück Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt einige seltsame
Eigentümlichkeiten im Baseler Dialekt, die die Lehrer auszurotten suchen. Der Lehrer achtete
auch darauf, daß der Mund richtig geöffnet war.


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