aber merkwürdigerweise fand ich auf dieser Reise niemals das vor, was Dr.Sawyer das
"kontinentale System" genannt hat: die Benutzung von Ziffern. Hier - wie andernorts - fragte ich
den Lehrer nach Beendigung der Stunde, ob er je 'eins, zwei, drei' (1, 2, 3) für die Noten
gebraucht hätte. Er verneinte das, sie würden aber "in den Vorschulen" benutzt. Ich war
mehrfach in den unteren Klassen, hörte jedoch niemals Ziffern. <23> Ich halte den Gebrauch
alphabetischer Namen nicht für gut. Sie entsprechen einer Klaviersichtweise von Musik, was
Sängern nicht hilft. Nebenbei: wo helfen sie in anderen Tonarten als in C? Die Deutschen haben
einsilbige Namen für jeden erhöhten, erniedrigten oder natürlichen Ton; man bedenke aber die
Mühe für den Sänger, der die Abwandlung der Notennamen in H- oder Ces-dur behalten soll!
Der Lehrer schrieb nun an die Tafel:-

Zuerst kamen Fragen zum Takt. Dann rezitierten die Jungen die alphabetischen Notennamen
auf einem Ton, im Zeitmaß. Dann nahm ein Junge den Zeigestock und zeigte alle Viertelnoten
an. Ein anderer zeigte alle C's und G's. Als nächstes sang die Klasse die Übung in Zeitmaß und
Tonhöhe und zu alphabetischen Namen. Das hohe F (*) wurde von einigen beim erstenmal als
G gesungen. Der Lehrer schlug - um der Klasse zu helfen - die Noten mit seinem Zeigestock
im Zeitmaß an. Dann wurde die Übung auf la wiederholt, wobei der Lehrer den Takt immer
noch auf die Tafel schlug. Als nächstes kam der Choral "Ein' feste Burg" einstimmig, mit feinen,
alten, modalen Harmonien auf dem Klavier begleitet. Eine Doppelreihe jüdischer Jungen in den
beiden hinteren Bankreihen blieb während des Singens sitzen, - eine einfache Lösung dieser
"religiösen Schwierigkeit".