Bevor die Klasse aufbrach, fragte ich M.Kling, wieviele Mädchen Instrumente lernten. Das
Händeaufzeigen erwies, daß von 35 Schülerinnen 24 Klavierunterricht, 2 Violinunterricht und 1
Guitarrenunterricht hatten.

Eine Elementarschule.

Paquis ist ein blühender Industrie-Vorort von Genf; ich wurde zu der dortigen Elementarschule
geschickt; ein feines und geräumiges Gebäude. Der Gesangunterricht in Genfer
Elementarschulen wird vollständig von den normalen Lehrkräften erteilt.

Zweites Schuljahr.

Ich kam zunächst in ein zweites Schuljahr und hörte eine Chevé-Stunde von Mlle.Barral mit
zwanzig kleinen neunjährigen Jungen. Jeder Junge hatte ein Buch; von der Lehrerstimme
geleitet, wurden sie durch Ziffernübungen und leichte Melodien, eine zweistimmig, geführt. Die
Intonation war manchmal fehlerhaft, aber die Stimmen waren angenehm und melodisch; jeder
Junge sang wirklich mit. Die kleinen Burschen schlugen auch mit mehr oder weniger Erfolg den
Takt. Es schien mir, daß sie das ebenso sehr behinderte, wie es ihnen half. Die schnellen
Blattleser schlugen prompt, die langsameren außerhalb des Zeitmaßes, oder sie bekamen die
Schläge falsch heraus: links für herauf, rechts für herunter, usw. Hin und wieder konnte ein
kleiner Mann bei der furchtbaren Anstrengung, richtig zu schlagen, wohl sein Buch treffen und
es auf den Fußboden fegen. Ich war überrascht, in einer so jungen Klasse einen Alt zu hören,
aber er war vorhanden. Die Lehrerin sang als Hilfe den Alt mit. Sie wechselte dann zur C-
Leiter in Linien-Notation über, die an der Tafel stand; die Jungen folgten ihrem Zeigestock und
sangen schrittweise Phrasen, wie diese:
d r m r d
d r m f m r d
d r m f s f m r d
d r m f s l s f m r d
d r m f s l t l s f m r d
d r m f s l t d' t l s f m r d