- 163 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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diese waren offensichtlich auf Intervallübungen hin angelegt, denn sie waren in Modellen
angelegt, wie:-
d d' r d' m d' f d' s d' l d' t d' d
d' d t d l d s d f d m d r d d
d' t d' l d' s d' f d' m d' r d' d
[*] Andere Phrasen enthielten erniedrigte und erhöhte Zahlen; ich beobachtete, daß das
Solfeggieren in der ursprünglichen Tonhöhe noch lange beibehalten wurde, nachdem sich eine
neue Tonart im Bewußtsein längst aufgebaut hatte. Die Mädchen 'laa'ten' dann nach Zahlen.
Das dauerte sieben Minuten. Jetzt holten die Mädchen ihre Hefte heraus und M.Kling sang auf
"la" eine Achtzehn-Noten Phrase in C :-
s d' m f l r s m d l s fe s l s f t d
Er sang das zweimal und die Mädchen schrieben es in Chevé-Ziffern auf. Ich ging herum und
sah in die Hefte. Eine guter Anteil hatte es richtig. Sie sangen es. Das nächste war, die Phrase
in das richtige Zeitmaß zu bringen. M.Kling sang es noch einmal und schlug den Takt laut auf
das Pult; die Mädchen schrieben in Chevé-Ziffern auf, im Zeitmaß, und sie sangen es. M.Kling
ging herum, sah auf die Arbeiten und schrieb bien oder tres bien darauf. Einige waren sehr
unvollständig; <135> das rhythmische Diktat war natürlich schwieriger als das Melodiediktat.
Als nächstes wurde die Passage in herkömmlicher Notenschrift in die Hefte übertragen. Einige
der Mädchen hatten aber unvollständige oder hoffnungslos falsche Versionen und fingen an,
sich gegenseitig zu helfen. Schließlich wurde ein Mädchen, das alles richtig hatte, zur Tafel
heraufgeschickt, um es in Chevé-Ziffern an die Tafel zu schreiben. Ich gebe die Passage im
Liniensytem wieder:-

Dieses dictée dauerte zwanzig Minuten. Die letzte Viertelstunde war dem Singen zweistimmiger
Lieder aus einer Sammlung in Chevé-Notation gewidmet. Die Stimmen waren süß aber kaum
hörbar. Der Alt war gut.
__________
[*] Es sei hier daran erinnert, daß Curwen seine Berichte für "Solfaisten" schrieb, für die er
- statt der Ziffern - die gewohnte "Buchstaben-Notation" verwendete.


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