die Gehörbildung <132> praktisch ausfällt. Zweifellos ist die Lehrweise auf Jungen
ausgerichtet, deren Stimmen mutieren und die nicht viel singen können. Das ständige
Aufschreiben der Notation ist eine gute Sache; wenn es mit Gehörbildung verbunden würde,
wäre es eine ausgezeichnete Schulung für Jungen dieser Stufe. Wie wir später sehen werden,
wird das System Chevé in den Genfer Primarschulen überall benutzt, und nahezu alle Jungen
müssen einige Erfahrung damit gehabt haben. Doch augenscheinlich war die oben beschriebene
Arbeit eine Arbeit mit absolutem do. Ich sage 'augenscheinlich', weil ich nicht ganz sicher sein
konnte, daß alles in C war. Der Gebrauch von fay für ein erhöhtes fa oder Fis sah nach Chevé
aus; die 'absoluten Doisten' verändern die Silben nicht. Die arithmetische Auffassung der
Tonleiter beherrschte auch die Hand-Liniensystem Übungen. Eine Vorstellung vom Singen
durch mentale Wirkungen bestand nicht.

Pedagogic Class [Ausbildungsklasse].

In Genf gibt es keine 'Normalanstalt' oder ein Seminar für Elementarschullehrer. Diejenigen, die
diesen Beruf zu ergreifen beabsichtigen, gehen zum Kolleg oder zur höheren Mädchenschule
und erhalten dort besondere Unterweisung. Zur Übung in der Lehrkunst wird ihnen erlaubt, bei
Stunden in den Primarschulen zuzuhören. Ich hörte im Kolleg eine Stunde vom 'Senior'-
Musikprofessor Monsieur Rotschy für sechs junge Männer zwischen 18 und 19, die im
Lehrerstudium waren. M.Rotschy saß am Harmonium und spielte Akkord-Arpeggien als
Stimmübungen; die Jungen sangen sie auf "a". Dann kamen Tonleitern, einschließlich der
harmonischen Moll-Leiter, das Harmonium half. Das dauerte 5 Minuten. Dann nahmen die
Jungen Danhausers Solfege des Solfeges und sangen - taktschlagend und im absoluten do
solfeggierend - einige Stücke daraus. Monsieur Rotschy bat mich, etwas in beliebigem
Schlüssel oder Tonart an die Tafel zu schreiben. Ich schrieb: