Sobald die Jungen begannen, wurde offensichtlich, daß mehrere von ihnen im fortgeschrittenen
Stimmbruch waren, denn die untere Oktave war hörbar. Mit dieser freien Einstimm-Übung im
Liniensystem waren die Jungen bereit, das aufgeschriebene Solfege zu singen. Das machten sie
ganz gut. Dann sang es jede der drei Bankreihen abwechselnd. Dann wieder alle zusammen.
Zehn weitere Minuten waren jetzt verstrichen. Das schon erwähnte zweistimmige Lied "Le
Chamois" wurde nun vorgenommen. Die Jungen hatten es in ihren Notenheften. Zuerst
solfeggierten die Altisten zweimal ihre Stimme, von der Lehrerstimme angeführt. Ich bemerkte,
daß sie Fis fay nannten. Dann sangen beide Stimmen zusammen, aber der Lehrer war nicht
zufrieden, und die Altisten mußten sich wieder an der Wand aufstellen. Immer noch
Solfeggieren. Achtzehn weitere Minuten waren vorbei. Das beendete die Stunde, die
- nebenbei gesagt - die erste Stunde war, von 8.20 bis 9 Uhr.

Klasse VIb.

Am gleichen Morgen um 11.15 hörte ich M.Bratschi in einer Stunde mit achtundzwanzig 12-
bis 13jährigen Jungen der Klasse VIb . Die Jungen standen erst einzeln auf, beantworteten
Fragen nach Notenwerten usw. und gaben Definitionen. Der Lehrer schrieb eine Halbe und
zwei Viertel an die Tafel, auch eine Halbe und 3 Viertel mit der Zahl '3' darüber, und er
erklärte die Werte. Alle Jungen hatten Danhausers kurzgefasste Theorie in der Hand. Dann
kam das gesprochene Diktat eines Danhauserschen Solfege. Nachdem das Solfege von den
Jungen in die Hefte geschrieben worden war, <131> stand eine Junge auf und trug seine
Version vor. Dann übte die ganze Klasse, den 4/4 Takt zu schlagen. Dann sprachen sie die
Noten des Solfege (Sol-fa Namen) gemeinsam und schlugen den Takt dazu. Das machten sie
zweimal. Dann sangen sie das Solfege. Als nächstes kam die Hand-Liniensystem Übung: