- 150 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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(Damen) unterrichtet. Der Leiter war der einzige männliche Lehrer. <124>
Die Kleinsten sind fünf Jahre alt; von den 12jährigen aufwärts hat jeder Schüler seinen eigenen
Schultisch. In amerikanischen Schulen ist das allgemein gebräuchlich. In allen Klassen lernen
Jungen und Mädchen gemeinsam. Die höhere Schule in Albany ist ein ansehnliches Gebäude.
In ihm sind 600 Jungen und Mädchen im Alter von fünfzehn bis achtzehn untergebracht. Die
Halle ist geräumig: hier versammelt sich die ganze Schule einmal wöchentlich zu einer Stunde, in
der unter Anleitung eines externen Musiklehrers hübsche Stücke gesungen werden. Hier wird,
anders als in den niederen Schulen (!), keine Theorie gelehrt. Mir wurde erzählt, daß der
Musiklehrer beim kürzlichen Schuljahrsbeginn persönlich alle 600 Schüler überprüft und 150
wegen der Unfähigkeit, Singen zu lernen, zurückgewiesen habe. Sie wurden deswegen von der
Teilnahme an der wöchentlichen Übung befreit. Welch eine Demonstration musikalischer
Qualitätsarbeit in den niederen Schulen!

CANADA und NEW YORK

Zu den Schulen in Montreal und Toronto ist wenig anzumerken, weil Mr.Dawson und
Mr.Cringan Tonic Sol-fa Methoden durchführen, mit denen meine Leser vertraut sind. Das
gleiche kann von Schulen gesagt werden, die ich in New York und Jersey City besuchte und in
denen von Mr.Seward und Mr.Unseld unterrichtet wird. Mr.Unselds Arbeit mit dem
Modulator war interessant. Er hatte zwei Zeigestöcke in den Händen, einer mit einem roten und
einer mit einem schwarzen Knopf am Ende. Berührte der rote Knopf eine Note, sang die
Klasse den Ton; wenn der schwarze Knopf eine Note berührte, dachte die Klasse den Ton.
Er behauptete, daß diese Übung die Fähigkeit fördere, sich einen Klang vorzustellen, ohne ihn
anzusingen, - was zu Hörübungen weiterführt. Ähnliche Ansätze sind - glaube ich - von einigen
Lehrern auch bei uns praktiziert worden.


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