Schulleiter-Klasse.

An einem Sonnabendnachmittag ging ich zu einer Gruppe von fünfundzwanzig Schulleitern, die
Signor Roberti dirigiert. Das ist von großer Hilfe für die Song-Festivals der Schulen, die von
Zeit zu Zeit stattfinden. Es ist eine Art von Dirigentenprobe. Die Gruppe sang die Tenor- und
Baßstimmen mehrerer mehrstimmiger Lieder, die in den Schulen gelernt werden sollten. Sie
folgten auch Signor Robertis zweistimmiger Anzeige auf einem großen leeren
Notenliniensystem. Das schloß chromatische Töne ein, die folgendermaßen bezeichnet wurden:
Wenn er zum Beispiel auf den ersten Zwischenraum für F zeigte, verschob Signor Roberti den
Zeigestock nach rechts, und die Klasse sang Fis. Auf die gleiche Weise mochte er auf H
zeigen, den Zeigestock nach links gleiten lassen, und er bekam B. Das Solfeggieren geschah
selbstverständlich im absoluten do. Die Stimmen waren leicht und angenehm, aber es wurde
ziemlich detoniert.

Seminar.

Mein letzter Besuch in Turin galt der fortgeschrittensten Klasse von Signor Roberti, Mädchen
des dritten Jahrgangs des Seminars, - siebzehn- bis neunzehnjährig. Sie sangen Stücke in F, D
und B und benutzten die schon erwähnte Formel oder kurze Melodie, um das Ohr auf die
Tonart einzustimmen. Mein Test war in E mit einem akzidenziellen Kreuz und Doppelkreuz. Es
wurde befriedigend aber ängstlich abgesungen.

Mailand.

In Mailand erfuhr ich, daß es dort keinen beaufsichtigten Gesangunterricht in Elementarschulen
gebe. Die Arbeit war auf das - von einfachen Lehrern erteilte - Gehörsingen beschränkt. Ich
hielt es nicht für lohnenswert, meine Befragungen weiter zu verfolgen. <123>