vom G unter der Linie bis zum G über der Linie, zwei Oktaven. Dieses war eine Art von
musikalischem Glaubensbekenntnis zur dauernden Referenz und Übung. Es war für diese
Kinder das, was der Modulator für Tonic Sol-faisten ist, es ist aber - unnötig zu sagen - eine
sehr ungenaue Wiedergabe des allgemeinen Sachverhaltes Melodik, weil nur eine Tonart
erklärt wird. Der Lehrer zeigte auf diese Viertelnoten, und die Kinder sangen. Zuerst die
Tonleiter von d bis d'. Dann Sekunden aufwärts, d r r m m f, usw. Dann Sekunden abwärts,
d' t t l usw. Dann Terzsprünge aufwärts, d m r f m s, usw. Dann abwärts, d' l t s l f, usw. (Hier
sangen die Kinder zweimal d' t anstatt d' l und mußten von vorn anfangen.) Dann Quarten
aufwärts, d f r s m l, usw., und abwärts, d' s t f l m, usw. Dann Quinten auf- und abwärts, dann
Sexten, Septimen, und Oktaven. Das ganze Singen war unsicher. Es wurden oft falsche Töne
gesungen, die korrigiert werden mußten. Dann wurde das te geübt, - der Zeigestock lief die
Tonleiter hinauf und kehrte ständig zu t d zurück. Dann die obere Oktave, t d'. Das gab Anlaß
zu vielen Fehlern, zumal die hervorgebrachten Melodien oft unbeholfen waren. Warum sollte
uns Theorie zum Häßlichen treiben, wenn wir eine Kunst wie das Singen lehren, in der
Schönheit vorherrschen sollte? Alle diese Töne wurden auf alphabetische Notennamen
gesungen: C, H, A, usw. Kein Solfeggieren. Als nächstes standen die Soprane auf und sangen
die Melodie eines Liedes mit Harmonium-Begleitung. Dann standen die Altisten auf, und
während sie ihre Stimme durchsangen, spielte das Harmonium mit. Dann sangen beide
zusammen. Ein dreistimmiges Lied wurde versucht, aber die Intonation war höchst konfus.
<116> Der Lehrer warf mir einen schiefen Blick zu, und ich erwiderte es. Das Lied wurde
abgesetzt, und es wurde ein einstimmiger Gesang mit Harmonium zum besten gegeben. Das
beendete die fünfundvierzigminütige Stunde. Es gab kein Stimmtraining oder rhythmische
Übungen. Es wird eine Wochenstunde erteilt.