- 13 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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Die Übung begann mit einem Choral. Dann hörten wir eine Motette des Dirigenten, danach
nahmen sich die Jungen Händels Messias vor und sangen (langsam) "Sein Joch ist sanft" mit
bemerkenswerter Sicherheit. Später sang ein hinten stehender Auswahlchor zwei Chorsätze
von Herrn Bellermann. Intonation, Feinheiten und Sicherheit waren gleichermaßen
bewundernswert. Die steinernen Wände des Klosters waren sehr nachhallend, und der weiche,
reine <11> Klang flutete in sich lang hinziehender Süße zwischen den Pfeilern. Meine
Erinnerungen an diese Schule sind höchst erfreulich.

Eine Elementarschule.
[Volksschule]

In einer gewöhnlichen Elementarschule in einer armen Wohngegend der City (Linien Strasse)
erfuhr ich, daß erst 10- bis 11jährige Kinder Noten lernen. "Das ist schwierig", sagte der
Schulleiter. Die Klasse, die ich zuerst hörte, war die oberste und war aus 12 bis 13 Jahre alten
Jungen zusammengesetzt. Sie haben zwei Wochenstunden. Zwanzig Minuten wurden auf das
Studium von acht Takten einer dreistimmigen Motette von B. Klein verwendet, "Der Herr ist
mein Hirt":-

Die Musik war, wie man sieht, leicht. Zuerst sang die dritte Stimme allein auf "la", danach mit
Text. Die zweite Stimme machte es ebenso. Dann sangen es die zweite und die dritte Stimme
zweimal zusammen auf Worte durch. Die erste Stimme, die all die Zeit Leerlauf hatte, stand nun
auf und sang einige Stimmübungen auf "la"; danach vervollständigte


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