ungefähr 60 Studentinnen bildeten die Klassen II, III und IV und waren achtzehn, neunzehn und
zwanzig. Als ich hereinkam, standen sie in drei getrennten Gruppen für den unbegleiteten
dreistimmigen Gesang eines zwölftaktigen Volksliedes. Herr Lundh dirigierte voller Genialität
mit offenen Handflächen. Dann wurde ein anderes unbegleitetes dreistimmiges Lied, weniger
bekannt, geprobt. Die ersten Soprane kamen herauf und standen um das Klavier herum; sie
sangen ihre Stimme allein, auf Text. Sie gingen dann zurück, und die zweiten Soprane kamen
herauf und taten das gleiche. Danach kamen die Altistinnen dran; später wurde das Lied dann
im Satz gesungen. Auf hell und dunkel wurde sorgfältig geachtet; <106> das Klavier wurde
nicht zur Hilfestellung benutzt, aber der Lernfortschritt war sehr langsam. Ich fragte Herrn
Lundh, ob die Studentinnen Noten lesen könnten. Er bejahte das, aber diese Antwort mag in
unterschiedlichen Abstufungen zu verstehen sein. Eine gute Stimmgestaltung wurde beim Singen
der Sopran- und Altstimme eines Chores aus einem von Herrn Lundh komponierten Requiem
sichtbar, - außerdem an einem Choral, mit dem die Stunde abgeschlossen wurde. Das
musikalische Feingefühl der Studentinnen war sichtbar gut entwickelt. <107>
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