aber nicht wissen. Sie sangen es ganz richtig, einschließlich des l fe s, auf alphabetische
Namen. All diese Übungen interessierten die Jungen und hielten sie munter. Als nächstes nahm
Herr Tiger seine beiden Zeigestöcke, hielt den einen auf C, mit dem anderen berührte er G, D,
H usw.; <105> die Jungen riefen jedesmal die Intervallnamen. Vier weitere Lieder folgten, alle
einstimmig, mit einer Harmoniumbegleitung, die das Singen ziemlich schwerfällig machte. Die
Dreiviertelstunde war nun zu Ende und die glücklich lachenden Jungen strömten auf den
Spielplatz. Die Fehler der Stunde waren aus meiner Sicht, daß für die Theorie nur die Tonart C
benutzt wurde, und daß das rhythmische Element überhaupt nicht berührt wurde. Es fehlten
auch Diktat und Gehörbildung,- was auf dem Kontinent in einfachen Schulen überall
festzustellen ist. Die Jungen erhalten eine Gesangstunde in der Woche.

Training College for Women Teachers.

Mein letztes Erlebnis in Stockholm war ein Besuch im Folkskolelärarinneseminarium. Das
Wort sieht furchtbar aus, aber es besteht nach Art germanischer Sprachen ganz einfach aus vier
zusammengezogenen Wörtern; rückwärts gelesen wird daraus "Seminar für Lehrerinnen an
Volks-Schulen". Herr Fredrik Lundgren, der Prinzipal, ermöglichte mir meinen Besuch und ich
traf auf zwei Lehrerinnen, die ausgezeichnet Englisch sprachen. Es gibt in Schweden fünf
Lehrerinnenseminare; die Ausbildung dauert vom sechzehnten bis zum einundzwanzigsten
Lebensjahr; ohne Internat; mit einer Übungsschule unter dem gleichen Dach, in der die
Studenten Unterrichtspraxis in allen Fächern - einschließlich Singen - haben. Das Ziel von
Herrn Lundh, dem für die Musik in diesem College verantwortlichen Fachlehrer, schien eher
auf Sensibilisierung und Geschmacksbildung als auf Theorie oder Blattsingen gerichtet zu sein.
Mir wurde allerdings gesagt, daß das Semesterende bevorstehe, und daß die meiste Zeit jetzt
für die Vorbereitung von Liedern für den Abschlußtag [show day] verwendet würde. Die