eine Stunde von Herrn Tiger zu hören, die er für 40 elfjährige Jungen hielt und die für sich
genommen sicherlich gut geplant war. Zuerst schrieb er die aufsteigende C-Leiter zweimal an
die Tafel, darunter einige Akzidenzien:-

Die Jungen sangen nun die C-Leiter auf- und abwärts, mit Harmonium-Begleitung und auf
Buchstaben, mit süßen und reinen Stimmen. An den beiden Tonleitern wurden zweistimmige
Übungen angezeigt, wobei Herr Tiger mit einem Zeigestock in jeder Hand arbeitete. Wie wir
sehen werden, gaben die Akzidenzien ihm fe und ta und die Molltonika (kein Leitton) an, die
nach seiner Theorie zur gleichen Tonart wie das Dur gehört. Er sprang nach Notwendigkeit auf
diese Akzidenzien über. Das Singen nach der Anzeige war oft wacklig. Beispielsweise wurde
d'm (C' E) als d's (C G) [C«G] gesungen. Nun stand ein einzelner Junge auf; Herr Tiger spielte
alle möglichen Töne auf dem Harmonium (weiße Tasten) und der Junge gab die alphabetischen
Namen richtig an. Dieses war ein außergewöhnlicher Junge mit absolutem Gehör. Als nächstes
kam ein einstimmiges schwedisches Lied, Harmonien auf dem Harmonium; dann "Die Wacht
am Rhein" auf Deutsch; Deutsch ist die erste Fremdsprache, die ein Schwede lernt. Ein anderes
Lied; dann stand ein Junge an der Tafel und zeigte einen Choral in C an; die Klasse sang ihn auf
alphabetische Namen. Ein anderer Junge nahm den Zeigestock und versuchte Ein' feste Burg
anzuzeigen, aber er scheiterte. Ein anderer kam herauf und konnte es. Die Jungen sangen wie
die Töne angezeigt wurden. Natürlich kannten sie die Melodie. Ich selbst zeigte dann "St.Anne"
an, was sich - weil es in C stand - genau hierfür eignete. Das konnten die Jungen