Real Schule.

Die Realschule oder "Modern School", die ich besuchte, ist - so denke ich - das feinste
Schulgebäude, das ich je gesehen habe. Mir wurde gesagt, daß der Bau £ 45.000 gekostet
habe, was ich gut glauben kann. 600 Jungen zwischen zehn und achtzehn arbeiten - außer in
den üblichen Schulfächern - in Künsten, Wissenschaften und neueren Sprachen. Ich war
glücklich zu sehen, daß das Singen nicht ausgetrieben worden war, denn die kleineren Jungen
haben vier halbstündige Musiklektionen in der Woche. Wenn sich die Stimmen bei den älteren
Jungen gefestigt haben, kommen diese als Tenöre und Bässe in den Musikraum zurück und so
können vierstimmige Sätze gesungen werden. Das Singen, das ich hörte, war allerdings
enttäuschend. Die Klassen I und II, etwa 50 elf- und zwölfjährige, standen nahe um den Flügel
herum, an dem der Lehrer, ein professioneller Musiker, die Begleitungen spielte. Die Jungen
juxten, lachten sich an, zwickten und zwackten sich und sangen ohne Sorgfalt, mit einer
Tendenz zum Schreien. Der Lehrer, der deutsch sprach, sagte mir, daß es gegen Ende des
Schuljahres sei und er nichts anderes täte, als in Vorbereitung auf die Inspektion Lieder
aufzuarbeiten. Vier oder fünf davon hörte ich, aber ich war froh, als die Stunde zu Ende war.
Im Buch gab es eine Altstimme, aber es wurde einstimmig gesungen. Ich bin überzeugt, daß
dieses kein glückliches Beispiel musikalischer Arbeit an dieser großartigen Schule war.

Nya Elementarskolan.

Der Besuch der Neuen Elementarschule, wo ich an einem anderen Tag war, war eine
erfreuliche Erfahrung. Dieses ist eine besondere Schule, die als Modell gedacht ist; dort werden
neue Pläne erprobt, - und ich habe selten eine aufgewecktere und glücklichere Gruppe von
Jungen gesehen. Ich wurde hierher von Dr.Oesterberg eingeladen, der in Stockholm Professor
ist, - dem Ehemann von Madam Bergmann-Oesterberg, der bekannten Londoner Autorität für
schwedische Gymnastik. Ich hatte <104 > die Freude,