Modulator, sieben Spalten beiderseits der Hauptspalte, alle Töne durch Zahlen dargestellt,
einschließlich der Akzidenzien (Zahlen mit diagonalen Durchstrichen). <88> Ein Exemplar des
"Standard Course" wurde mir gezeigt, zum Herkunftsnachweis dieser Idee. Hier war ich
wiederum glücklich, eine Tonic Sol-fa Idee ins Werk gesetzt zu sehen. Mons.Lagye gab auf
seinem erweiterten Modulator eine freie Übung an, bei der er einen schwarzen und weißen
Zeigestock benutzte und die Stimmen sich freizügig kreuzen ließ. Die folgende Melodie wurde
in Chevé-Notation an die Tafel geschrieben:

Zuerst wurde die Melodie nach Rhythmus-Silben auf einem Ton durchbuchstabiert, dann mit
Tonhöhen gesungen. Danach wurde sie in Liniennotation darunter geschrieben und abgesungen;
dabei zeigte der Lehrer die Töne und schlug sie im Zeitmaß an. Es wurde mir erklärt, daß die
halbe Klasse im Oktober angefangen und (vorher) nichts von der Sache wußte hätte. Unter
dieser Bedingung wurden gute Fortschritte gezeigt, da die verschiedenartigen, wenn auch
einfachen Übungen leicht von der Hand gingen. Später hörte ich mir einige dreistimmige Chöre
von Delibes usw. an. Der Stil war klar und glänzend, und dem Ausdruck wurde viel
Aufmerksamkeit geschenkt.
Wir gingen dann zu einer Klasse mit acht- bis zehnjährigen Jungen über. Sie durchliefen gerade
ihre Chevé-Übungen. Zuerst Zeit- und Tonhöhenübungen, - Stimmen sanft und süß. Dann
Diktat: der Lehrer sang Zwei- oder Dreiton-Phrasen auf "la" und die Klasse antwortete mit Sol
-fa. Dann hielt jeder Junge den Zeigefinger hoch, und alle machten eine rhythmische