Zunächst kam eine Akkord-Übung, um die Klasse daran zu erinnern, daß das F[is] einen
Halbton unter sol liegt. Nun sang die Klasse die Noten nach der Tonhöhe, aber nicht im
Rhythmus (alle Töne gleich), wie der Lehrer mit dem Finger darauf zeigte. Sie machten alles
richtig außer bei (a), wo sie G statt F sangen. Zweites Mal richtig. Dann sangen sie die Noten
auf einem Ton im Rhythmus auf Tonsilben (sol, fa, sol, la, si, usw.) Dann sangen sie die Übung
in Rhythmus und Tonhöhe kombiniert, ganz richtig. Ich war von der Musikalität des Lehrers tief
beeindruckt und fragte ihn, ob er Mitglied einer Chorvereinigung sei. Er verneinte das; er hatte
die Musik-Lehrbefähigung des Seminars [Normal College diploma for music], konnte aber
keinem Chor beitreten, da er an einer Abendschule unterrichtete. Er war jedoch
musikbegeistert. Dieses waren die beiden einzigen Elementarschulen, die ich in Brüssel
besuchte.

Lehrerseminar.

Während meiner Reise in Belgien begann ich mit den Beobachtungen in Brüssel, im
Lehrerseminar am Boulevard Hainaut; dort erschien ich eines Morgens zur verabredeten Zeit
um neun. Ich war im Rathaus sehr freundlich von Mons.Emil André, Superintendent des
öffentlichen Unterrichts, empfangen worden; er gab mir eine Liste von Schulen, zu denen ich
gehen könnte und telephonierte mit ihnen, damit sie auf meine Hospitation beim Singen
vorbereitet seien. <87> Dieses ist ein Tages-College. Der Prinzipal ist Mons.Sluys und die
Musiklehrer sind MM.Lemaire, Lagye und Doehaerd. Ich war glücklich, das Chevé - System
in Gebrauch zu finden. Alle Studenten, einhundert oder mehr, versammelten sich in dem großen
und luftigen Eingangsraum und es wurden ihre musikalischen Übungen erarbeitet. Sie gehörten
verschiedenen Altersgruppen an. Die "Ecole Normale d'Instituteurs" ist sowohl eine ganz
normale Schule wie