5.6. Text.FM
Bei der interaktiven Installation Text.FM der beiden britischen Künstler Matthew Fuller
und Graham Harwood, werden SMS Nachrichten zu einer Klangkollage im
Radio transformiert. SMS-Nachrichten können an eine vorher bekannt gegebene
Handy-Nummer verschickt werden. Nach bestimmten Vorgaben werden diese von einem
Computer in Sprache umgewandelt und im Radio ausgestrahlt. Das Handy und im
Speziellen sein Medium SMS bilden die Schnittstelle zwischen dem Teilnehmer und einer
traditionellen Radiostation.
5.6.1. Technische Beschreibung
Das Werk wurde unter anderem zweimal in Wien, in London und Amsterdam
je einmal aufgebaut sowie in New York im Museum of Modern Art
präsentiert.129
Mandl, David: Harwood Interview: Text FM. In: Rhizome,
www.rhizome.org/object.rhiz?4538, 14.06.2002 (Stand 08.08.2003)
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Fuller
gehörte zuvor unter anderem der Künstlergruppe I/O/D an und lehrt Medienkultur an der Middlesex
Universität.130
Harwood arbeitete jahrelang mit interaktiven und digitalen
Werken,131
unter anderem für bekannte Institutionen wie De Waag (Amsterdam)
und Tate (London). Hier wird die Installation von Text.FM im
Rahmen des Symposiums Interface Explorer im Herbst 2001 in Wien
beschrieben.132
N.N.: Symposium Interface Explorer. Pressemitteilung.
http://interface.t0.or.at/press/index.html, 18.10.2001 Fuller, Mathew, und Harwood,
Graham: Text-FM (English intro). Webseite Symposium »Interface Explorer«,
http://interface.t0.or.at/projects/project04.html, 2001 (Stand 08.08.2003) Fuller,
Mathew, und Harwood, Graham: Text-FM (German intro). Webseite Symposium
»Interface Explorer«, http://interface.t0.or.at/projects/project04d.html, 2001 (Stand
08.08.2003) N.N.: So funktioniert Text-FM. Webseite Symposium »Interface Explorer«,
http://interface.t0.or.at/projects/project04htd.html, 2001 (Stand 08.08.2003)
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Jeder, der in Wien bei Text.FM mitmachen wollte, konnte dort vom 18. Oktober bis zum
19. Oktober SMS-Nachrichten mit beliebigem Inhalt an eine zuvor bekannt gegebene Nummer
senden.133
Auf der Anleitung zur Teilnahme wird an das Gewissen appelliert, keine rechtswidrigen,
verleumderischen oder ähnliche Nachrichten zu senden
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Alternativ konnten die Nachrichten auch über ein Web-Interface abgesendet werden. Im
Mittelpunkt stand bei diesem Werk aber die SMS. Solange Name, Telefonnummer oder
ähnliches nicht Teil der SMS waren, blieb dabei jeder Teilnehmer anonym. Zusätzlich
zur Nachricht konnten auch noch Parameter zur Form derselben angegeben
werden, die dann von der Sprachsynthesesoftware berücksichtigt wurden. Diese
Zusatzinformationen wurden durch einen Zeichencode an die eigentliche Nachricht
angehängt. Zunächst konnte bestimmt werden, ob es sich um Deutsch oder um
Englisch handeln sollte, weiterhin wurde auf einer Skala von 1 bis 10 erstens
abgefragt um welchen Stimmtyp es sich handeln sollte, zweitens welche Höhe diese
Stimme haben sollte und drittens welche Geschwindigkeit der Sprache gewünscht
wurde.134
Die SMS wurden anschließend
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