Beschreibung des technischen Aufbaus kann anhand der unten
stehenden Skizze nachverfolgt werden.
Nicht alle Zuschauer des Konzerts waren aktiv am Konzertgeschehen beteiligt und durften ihr Mobiltelefon eingeschaltet lassen, sondern nur diejenigen Handybesitzer, die auf den 200 Plätzen direkt vor der Bühne saßen. Sie mussten sich an den beiden Tagen vor der Aufführung bei Mitarbeitern an Ständen registrieren lassen, um dann einen Sitzplatz zugewiesen zu bekommen. Dabei wurden ihre Telefonnummer, ihr Telefonmodell und ihr Klingelton zusammen mit der Platznummer in einer Datenbank gespeichert. Auf die Handys wurden dann per SMS neue Klingeltöne geladen. Für diesen Zweck wurden mehr als 100 Klingeltöne komponiert, die von trillernden Melodien bis zu rhythmischem Raunen reichten.32
Im Folgenden wird der optische Teil des Aufbaus beschrieben: Über den in zehn Reihen á zwanzig Plätzen sitzenden Zuschauern war ein leistungsstarker Videobeamer angebracht, der das grafische Interface des Dirigenten auf die Teilnehmer projizierte, so dass jedes klingelnde Mobiltelefon und dessen Besitzer von einem weißen Spot sichtbar gemacht wurden. Zusätzlich trug jeder Teilnehmer ein kleines, rotes LED-Lämpchen, dass nur in der unmittelbaren Nähe eines aktiven Mobiltelefons zu leuchten beginnt. Diese optische Markierung der klingelnden Rasterelemente konnte vom gesamten Publikum auf einem sechs mal zwölf Meter großen Spiegel verfolgt werden, der oberhalb der Bühne im 45-Grad Winkel angebracht war. Die genannten kleinen LEDs leuchteten jeweils schon zwei Sekunden bevor ein Handy anfing zu klingeln – der weiße Spot der Projektion erschien jedoch erst mit einer halben Sekunde Verzögerung nach Beginn des Klingelns. Diese technisch bedingten Verzögerungen wurden – wie oft bei Kunst, die mit komplizierten technischem Aufbau arbeitet – von Levin positiv gedeutet und ins Konzept mit einbezogen. Hier in der |