< Ingolf Henning: Die Blockflöte und das deutsche Sprichwort
In der deutschen Sprache gibt es einige hundert Sprichwörter und Redewendungen. Neuere Forschungen haben ergeben, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil davon ursprünglich etwas mit der Flöte zu tun hatte.
Die Rede ist von der gemeinen Blockflöte oder flaute ordinärio. Wenn in den folgenden Beispielen von Flöte gesprochen wird, ist also immer die Blockflöte gemeint, die in der Vulgärsprache auch noch unter verschiedenen anderen Namen vorkommt. Ich nenne einige: Beißholz / Hustenröhre / Spucknudel / Schluckaufstengel / Blasrohr / Asthmakeule / Quietschenstöckchen / Heulholz / Lochprügel / Sabberpfeife oder Barockschnuller
Es folgt nun eine Auswahl von Sprichwörtern in ihrer ursprünglichen, also flötenhaften Gestalt.
- Die C-Flöte ist aller Laster Anfang. - Eine C-Flöte kommt selten allein. - Wer die Altflöte nicht ehrt, ist die neu nicht wert. - Wie man in die Flöte hineinlullt, so tropft es heraus. - Was ist schlimmer als eine Flöte? Ein Flötenduo. - Was ist schlimmer als ein Flötenduo? Eine Kreissäge. - Eine Flöte zerfällt in 2 - 3 Teile, je nach Härte des Schülerschädels. - Wer anderen eine Flöte schenkt, ist selbst gemein. - Mit vollem Mund kann man schlecht flöten. - Flötenstund hat Holz im Mund. - Je später die Flöte, desto besser der Abend. - Flöten am Morgen bringt Kummer und Sorge. - Flöten am Abend klingt quiekend und und schabend. - Man soll den Tag nicht abends mit Flöten loben. - Eine Flöte in der Hand ist besser für die Taube auf dem Dach. - Vorsingen ist besser als Nachflöten. - Vorflöten ist der Tod jeder Porzellankiste. - Das haut dem Faß die Flöte ins Spundloch. - Eine geschenkte Kröte erschlägt man nicht mit der Flöte.
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