- 317 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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Zusammenfassung

In der vorliegenden Dissertation wurde die Entwicklungsgeschichte der analogen und digitalen Speicherung, Publikation und Distribution musikspezifischer Informationen dargestellt und diskutiert. Am Ende gilt es in der Regel, einen Schlussstrich zu ziehen. Da diese Arbeit aber weitestgehend einen Prozess beschreibt, einen thematischen Gegenstand der sich ständig fortschreibt, scheint dies nahezu unmöglich. Dieser Prozess wurde in der vorliegenden Arbeit in drei grundlegende Abschnitte unterteilt. In jedem Teil wurden im Hinblick auf die analoge und digitale Speicherung, Publikation und Distribution musikspezifischer Informationen bestimmte Aspekte technologischer, künstlerischer und auch wirtschaftlicher Medienentwicklung thematisiert. Insgesamt fiel dabei auf, dass jede neue Entwicklung, ob analog oder digital, mehr oder minder kompatibel auf den bisherigen Entwicklungen aufbaut und diese in modifizierter Weise mit einschließt.

Der zentrale Aspekt dieser Arbeit ist die schon in der Einleitung thematisierte ›Konvergenz‹ der Medien die im mittleren Teil (II) thematisiert wird.

Im ersten Teil (I) wurde die Entwicklung der analogen Medien bis hin zum digitalen Umbruch und somit auch bis hin zur Konvergenz beschrieben. Bei der Erstellung der ersten sechs Kapitel fiel auf, dass ein derartiger Überblick über die Entwicklungsgeschichte dieser analogen Medien bisweilen weder in dieser Form noch für die jeweiligen Medien einzeln existiert. Es hat sich herausgestellt, dass die zu übermittelnde Information ursprünglich immer an das jeweilige Medium und somit auch an unterschiedliche Wahrnehmungsebenen gebunden war. Das bedeutet, dass zum Beispiel Texte nur auf Papier verbreitet werden konnten, Audioinformationen waren z. B. an die Schallplatte, das Radio oder die Kassette gebunden etc. Vor diesem Hintergrund wurde in den einzelnen Kapiteln des ersten Teils die Entwicklungsgeschichte der analogen Medien chronologisch von ihren Anfängen bis zum Einsetzen der Digitalisierung dargestellt.

Eine technische (synergetische) sowie inhaltliche (synästhetische) Zusammenführung und -wirkung unterschiedlicher Medien hat es schon immer gegeben. Sehr deutlich wird dies am Beispiel ›Oper‹ und gipfelt in diesem Zusammenhang in der Vorstellung Richard Wagners, der die Oper als ›Gesamtkunstwerk‹ auffasst. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die technische und inhaltliche Konvergenz kulturimmanent zu sein scheint. Allerdings gilt dies aufgrund technischer Barrieren nur bis zu einem gewissen Grad. Bis zum Aufkommen der Digitalisierung, mit dem sich der zweite Teil der vorliegenden Arbeit beschäftigt, konnten verschiedene Medien, auch im Publikationswesen, zwar nebeneinander eingesetzt werden, es blieben aber immer unterschiedliche Medien. Z. B. wurden einem Buch eventuell Klang- oder Filmbeispiele in Form einer Kassette oder eines Videotapes beigelegt. Eine direkte Verbindung gab es nicht. Die einzelnen Medien standen nach wie vor nebeneinander.


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