Zusammenfassung
In der vorliegenden Dissertation wurde die Entwicklungsgeschichte der analogen und
digitalen Speicherung, Publikation und Distribution musikspezifischer Informationen
dargestellt und diskutiert. Am Ende gilt es in der Regel, einen Schlussstrich zu ziehen.
Da diese Arbeit aber weitestgehend einen Prozess beschreibt, einen thematischen
Gegenstand der sich ständig fortschreibt, scheint dies nahezu unmöglich. Dieser Prozess
wurde in der vorliegenden Arbeit in drei grundlegende Abschnitte unterteilt. In jedem
Teil wurden im Hinblick auf die analoge und digitale Speicherung, Publikation und
Distribution musikspezifischer Informationen bestimmte Aspekte technologischer,
künstlerischer und auch wirtschaftlicher Medienentwicklung thematisiert. Insgesamt fiel
dabei auf, dass jede neue Entwicklung, ob analog oder digital, mehr oder minder
kompatibel auf den bisherigen Entwicklungen aufbaut und diese in modifizierter Weise
mit einschließt.
Der zentrale Aspekt dieser Arbeit ist die schon in der Einleitung thematisierte
›Konvergenz‹ der Medien die im mittleren Teil (II) thematisiert wird.
Im ersten Teil (I) wurde die Entwicklung der analogen Medien bis hin zum
digitalen Umbruch und somit auch bis hin zur Konvergenz beschrieben. Bei der
Erstellung der ersten sechs Kapitel fiel auf, dass ein derartiger Überblick über die
Entwicklungsgeschichte dieser analogen Medien bisweilen weder in dieser Form noch für
die jeweiligen Medien einzeln existiert. Es hat sich herausgestellt, dass die zu
übermittelnde Information ursprünglich immer an das jeweilige Medium und somit auch
an unterschiedliche Wahrnehmungsebenen gebunden war. Das bedeutet, dass zum
Beispiel Texte nur auf Papier verbreitet werden konnten, Audioinformationen waren
z. B. an die Schallplatte, das Radio oder die Kassette gebunden etc. Vor diesem
Hintergrund wurde in den einzelnen Kapiteln des ersten Teils die Entwicklungsgeschichte
der analogen Medien chronologisch von ihren Anfängen bis zum Einsetzen der
Digitalisierung dargestellt.
Eine technische (synergetische) sowie inhaltliche (synästhetische) Zusammenführung
und -wirkung unterschiedlicher Medien hat es schon immer gegeben. Sehr deutlich wird
dies am Beispiel ›Oper‹ und gipfelt in diesem Zusammenhang in der Vorstellung
Richard Wagners, der die Oper als ›Gesamtkunstwerk‹ auffasst. Dieses Beispiel
verdeutlicht, dass die technische und inhaltliche Konvergenz kulturimmanent zu sein
scheint. Allerdings gilt dies aufgrund technischer Barrieren nur bis zu einem
gewissen Grad. Bis zum Aufkommen der Digitalisierung, mit dem sich der zweite
Teil der vorliegenden Arbeit beschäftigt, konnten verschiedene Medien, auch
im Publikationswesen, zwar nebeneinander eingesetzt werden, es blieben aber
immer unterschiedliche Medien. Z. B. wurden einem Buch eventuell Klang- oder
Filmbeispiele in Form einer Kassette oder eines Videotapes beigelegt. Eine
direkte Verbindung gab es nicht. Die einzelnen Medien standen nach wie vor
nebeneinander.
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