- 305 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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17.  Cross-Media Publishing

Nachdem in den vorherigen Kapiteln auf verschiedene Aspekte des Inputs, des Contents und des Outputs eingegangen wurde, werden in dem folgenden Abschnitt (vgl. 17.1) Konsequenzen für das Online-Publishing gezogen und daraus abgeleitete, allgemeine Cross-Media Publishingkonzepte vorgestellt. Des Weiteren werden in Abschnitt 17.2 zum Teil schon umgesetzte und verwirklichte Ansätze anhand des Online-Publishers epOs-Music dargelegt.

17.1.  Allgemeine Konzepte

Viele wissenschaftlichen Publikationen sind eher textbasiert. Bisweilen erfolgen die meisten Publikationen auf die Art und Weise, dass der Text mit einer üblichen Textverarbeitung, wie z. B. MS Office oder OpenOffice erstellt wird und dann nach PDF konvertiert wird. Die erstellte PDF-Datei wird dann sowohl für den Druck als auch für die elektronische Veröffentlichung im Internet genutzt. Warum dieser übliche Weg wenig sinnvoll erscheint, soll kurz dargelegt werden.

Für die Publikation im Internet sind PDF-Dateien aufgrund ihrer Größe zu unhandlich. Im Vergleich zu klassischen HTML-Seiten erfordern sie wesentlich längere Downloadzeiten. Ferner lassen sich PDF-Dokumente nur schwer in den Hyperlinkmechanismus von Webseiten integrieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn bestimmte Stellen innerhalb des Dokuments referenziert werden sollen. Als vorteilhaft erweist sich bei der Verwendung von PDF-Dokumenten für die elektronische Veröffentlichung im Internet lediglich die Tatsache, dass sowohl in der Druck- als auch in der Internetversion die Zeilen- und Seitenumbrüche identisch sind.1

1Hinsichtlich der Anforderungen an elektronische Publikationen ist die Seitenidentität von Print- und Internetversion von großer Relevanz. Vgl. dazu Kapitel 15.
Allerdings lässt sich, wie im weiteren Verlauf der Arbeit gezeigt wird, diese Forderung auch auf andere Art und Weise erfüllen.

Von daher wäre es von großem Vorteil, eine Infrastruktur zur einfachen Erstellung von Textdokumenten, wie z. B. Bachelor- oder Masterarbeiten, Dissertationen zur Verfügung zu haben. Diese Infrastruktur sollte gewährleisten, dass der mit ihr erzeugte Content leicht in verschiedene Zielformate übertragen werden kann. Eine Trennung zwischen Druck- und Internetversion eines Textes erscheint zwingend notwendig. Allerdings sollten diese beiden Versionen selbstverständlich aus ein und derselben Datei erzeugt werden.



Abbildung 17.1: Schematische Darstellung des ›Knowledge Cube‹ nach Wollermann


Den Kern des in Abbildung 17.1 dargestellten Modells bildet der ›Knowledge Cube‹. Bei diesem handelt es sich um eine Wissensdatenbank, in der der gesamte Content abgespeichert ist. In dieser können alle möglichen für die Publikation notwendigen Inhalte wie Text, Noten, Grafik, Video, Audio, Animationen oder auch der Quellcode für Noten, in der Grafik mit Score bezeichnet, gespeichert werden.


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