17. Cross-Media Publishing
Nachdem in den vorherigen Kapiteln auf verschiedene Aspekte des Inputs, des Contents
und des Outputs eingegangen wurde, werden in dem folgenden Abschnitt (vgl. 17.1)
Konsequenzen für das Online-Publishing gezogen und daraus abgeleitete, allgemeine
Cross-Media Publishingkonzepte vorgestellt. Des Weiteren werden in Abschnitt 17.2 zum
Teil schon umgesetzte und verwirklichte Ansätze anhand des Online-Publishers
epOs-Music dargelegt.
17.1. Allgemeine Konzepte
Viele wissenschaftlichen Publikationen sind eher textbasiert. Bisweilen erfolgen die
meisten Publikationen auf die Art und Weise, dass der Text mit einer üblichen
Textverarbeitung, wie z. B. MS Office oder OpenOffice erstellt wird und dann nach PDF
konvertiert wird. Die erstellte PDF-Datei wird dann sowohl für den Druck als auch für
die elektronische Veröffentlichung im Internet genutzt. Warum dieser übliche Weg wenig
sinnvoll erscheint, soll kurz dargelegt werden.
Für die Publikation im Internet sind PDF-Dateien aufgrund ihrer Größe zu
unhandlich. Im Vergleich zu klassischen HTML-Seiten erfordern sie wesentlich
längere Downloadzeiten. Ferner lassen sich PDF-Dokumente nur schwer in den
Hyperlinkmechanismus von Webseiten integrieren. Dies gilt insbesondere dann,
wenn bestimmte Stellen innerhalb des Dokuments referenziert werden sollen.
Als vorteilhaft erweist sich bei der Verwendung von PDF-Dokumenten für die
elektronische Veröffentlichung im Internet lediglich die Tatsache, dass sowohl in der
Druck- als auch in der Internetversion die Zeilen- und Seitenumbrüche identisch
sind.1
Hinsichtlich der Anforderungen an elektronische Publikationen ist die Seitenidentität von Print-
und Internetversion von großer Relevanz. Vgl. dazu Kapitel 15.
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Allerdings lässt sich, wie im weiteren Verlauf der Arbeit gezeigt wird, diese Forderung
auch auf andere Art und Weise erfüllen.
Von daher wäre es von großem Vorteil, eine Infrastruktur zur einfachen Erstellung von
Textdokumenten, wie z. B. Bachelor- oder Masterarbeiten, Dissertationen zur Verfügung
zu haben. Diese Infrastruktur sollte gewährleisten, dass der mit ihr erzeugte Content
leicht in verschiedene Zielformate übertragen werden kann. Eine Trennung zwischen
Druck- und Internetversion eines Textes erscheint zwingend notwendig. Allerdings sollten
diese beiden Versionen selbstverständlich aus ein und derselben Datei erzeugt
werden.
Den Kern des in Abbildung 17.1 dargestellten Modells bildet der ›Knowledge Cube‹.
Bei diesem handelt es sich um eine Wissensdatenbank, in der der gesamte Content
abgespeichert ist. In dieser können alle möglichen für die Publikation notwendigen
Inhalte wie Text, Noten, Grafik, Video, Audio, Animationen oder auch der
Quellcode für Noten, in der Grafik mit Score bezeichnet, gespeichert werden. |