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diesem Verfahren die Stereo-Abbildung enorm und die kodierten Dateien verlieren an Klarheit,59 so dass sich dieses Format im Internet bislang nicht durchgesetzt hat.

Bei ATRAC60

60Weitere Informationen unter http://www.minidisc.org/aes_atrac.html (Link vom 20.04.2004).
(Adaptiv Transform Acoustic Coding) handelt es sich um ein frühes Verfahren, das von der Firma Sony in Zusammenhang mit der Mini-Disk (MD)61
61Vgl. dazu Abschnitt 12.2.
entwickelt wurde. ATRAC362
62Vgl. dazu auch http://www.sony.net/Products/ATRAC3/ (Link vom 20.08.2004).
ist ein stärker komprimierendes Pendant des ATRAC-Verfahrens und wird u. a. von Real bei RealAudio863
63Ausführliche Informationen finden sich unter http://www.real.com (Link vom 18.08.2004).
verwendet. Bei RealAudio8 handelt es sich um ein Streaming-Format64
64Streaming-Formate haben den Vorteil, dass die Dateien nicht erst vollständig aus dem Netz herunter geladen werden müssen bzw. sogar können. Der Nutzer kann direkt während des Ladens das entsprechende Stück hören. Der Datenstrom wird dabei in einzelnen kleinen Datenpaketen in präzisen Zeitabständen gesendet. Nach kurzer Ladezeit, in der ein Pufferspeicher gefüllt wird, kann sofort mit dem Abspielen der Daten begonnen werden. Dabei dient der Pufferspeicher zur originalgetreuen Wiedergabe der Daten. Jedes einzeln eintreffende Datenpaket ist mit einem Zeitstempel versehen, anhand dessen die Pakete originalgetreu aneinander angepasst abgespielt werden können. Kommt es zu einem Paketverlust, kann das abspielende Programm versuchen, durch Interpolation auf Grundlage der vorhandenen benachbarten Pakete, die fehlenden Pakete zu rekonstruieren.
Streaming-Formate werden z. B. bei Web-Radios benutzt. Zugleich bieten sie Schutz vor ungewünschter Vervielfältigung, da man die Dateien nur ›live‹ anhören bzw. bei Video-Formaten ansehen und nicht auf seiner Festplatte speichern kann. Dateien mit den Endungen *.ra oder *.ram zum Download findet man nur sehr selten.
des Marktführers Real. Der verwendete ATRAC3-Codec ist ein Hybrid zwischen Transformations- und Subband-Codec. Die Qualität entspricht ungefähr der von MP3, sie hängt aber stark von der zur Verfügung stehenden Bandbreite ab. So erreicht man mit einem Analog-Modem lediglich Radio-Qualität (inkl. Störungen). Mit einem DSL-Zugang erreicht man aber durchaus CD-Qualität. Zum Archivieren von Musik ist RealAudio3 ungeeignet. Nur wenige Nutzer machen sich die Mühe, den Datenstrom abzufangen und zu speichern.

Im Jahr 1999 entwickelte auch Microsoft mit MS-Audio ein eigenes Audioformat, welches später in Windows Media Audio (WMA/ASF)65

65ASF steht für ›Advanced Systems Format‹. Ausführliche Informationen finden sich auf der Microsoft Homepage http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/de/default.aspx (Link vom 18.08.2004).
umbenannt wurde. Das WMA-Format ist multimedial ausgelegt und beinhaltet neben Audio- auch Video-Codecs. Über einen integrierten File-Container können WMA-, WMV- und ASF-Files abgespeichert werden, die neben Musik- oder Video-Dateien auch Links zu Webseiten, Dokumenten oder ähnlichem enthalten können. WMA setzt genau wie MP3 eine Hybrid-Filterbank ein und ist für niedrige Bitraten optimiert. Neben einer sehr guten Klangqualität warb man damals auch mit dem integrierten Digital-Rights-Management (DMR), welches das Kopieren von Dateien verhindern bzw. einschränken soll. Beispielsweise kann ein Nutzer mit diesem Format zur Registrierung per E-Mail gezwungen werden. Durch das DRM kann der Rechteinhaber

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