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dem PCM-Verfahren mit den Beispieldaten aus der obigen Aufzählung würde sich aber ein Datenstrom von 1,9 MHz ergeben.12
12Die Berechnung erfolgt laut [Enders(1997), S. 231] wie folgt: Datenzahl pro Sekunde = Abtastfrequenz x Quantisierungsrate x Anzahl der Kanäle + Anteil der Fehlerkorrektur. Daraus folgt: 44.100 x 16 x 2 + 35 % = 1.905.120 Daten pro Sekunde.
Aus diesem Grund bevorzugt man daher für die Aufzeichnung von Videodaten den ursprünglich hierfür konzipierten Videorecorder. Der Videorecorder funktioniert meist nach dem Schrägspurverfahren13
13Vgl. Abschnitt 5.4 sowie [Weber(1991), S. 422–441].
und kann Daten mit einer Frequenz von bis zu 3 MHz speichern.

Das DASH-Format (Digital Audio Stationary Heads) wurde im Rahmen internationaler Bemühungen um einen einheitlichen Produktionsstandard von Studiogeräten von führenden Herstellern wie Sony, Studer oder MCI entwickelt.14

14Die Firma Mitsubishi entwickelte in Konkurrenz zum DASH-Format das Pro-Digi (PD) Format. Dieses konnte sich im Endeffekt am Markt aber nicht durchsetzten.
Bei ihm handelt es sich, wie das Wort ›Stationary‹ schon erahnen lässt, um ein Längsspurverfahren. Es existieren zwei unterschiedliche Konfigurationen von Spurdichten (normal und double density). Diese sind jedoch untereinander völlig kompatibel. Aus diesem Grunde ist auch die räumliche Anordnung der Spuren bei beiden Konfigurationen absolut identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ein normaler Tonträger nur 24, ein double density Tonträger jedoch 48 Spuren aufnehmen kann. Die zusätzlichen 24 Spuren liegen aber genau zwischen den anderen 24 Spuren. Meist werden 1/4- oder 1/2-Zoll breite Magnetbänder verwendet. Diese können mit drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten (nominally slow, medium oder fast) abgespielt werden. In Abhängigkeit von der Samplerate (44,1 kHz oder 48 kHz) variieren diese drei Geschwindigkeiten leicht. Beim DASH-Format wird im Gegensatz zum R-DAT Format eine HDM-1 Modulation (High Density Modulation) verwendet. Im Vergleich zur der beim R-DAT verwendeten PCM (Pulse Code Modulation) erlaubt diese eine höhere Datendichte. Eine weitere Neuerung des DASH-Formats stellt die voll digitale Kreuzüberblendung, auch Crossfade genannt, dar. Mit dieser Funktion lassen sich zwei Klangquellen mischen, ohne dass direkte Übergänge hörbar sind. Diese Funktion ist in jedem DASH-Gerät15
15Eine sehr gute Zusammenstellung verschiedener Geräte und eine anschauliche Darstellung findet der interessierte Leser bei http://www.record-producer.com (Link vom 23.02.2004).
fest integriert. Zudem ist eine Time Code-Aufzeichnung möglich. Im Vergleich zum DAT-Format bietet das DASH-Format aufgrund des Längsspurverfahrens die Möglichkeit, das Band zusätzlich auch von Hand mechanisch zu schneiden.

Der größte Vorteil gegenüber der analogen Speicherung ist das einfache Schneiden und Kopieren mit digitaler Technik, ohne dass das Band dazu mit einer nichtmagnetischen Schere bearbeitet werden muss. Dies geschieht bei den digitalen Verfahren durch die bereits erwähnte Crossfade-Funktion, die zudem auch einen natürlichen EditPoint (Schnittpunkt des Tonträgers) gewährt. Des Weiteren ermöglicht die digitale Aufzeichnung auch eine einfache Nachbearbeitung. Die meisten Effekte wie Hall, Chorus, Flanger oder Harmonizer können durch bestimmte Prozessoren und Schaltungen digital gesteuert werden. Aus diesem Grund ist auch keine Umwandlung durch einen A/D- bzw. D/A-Wandler und ein damit verbundener Qualitätsverlust mehr nötig. Zudem ermöglicht die digitale Aufzeichnung ein


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